800 Musikproben und 361 Auftritte

BISCHOFSDHRON. (jolo) Anlässlich eines ihm gewidmeten Jahreskonzertes im vollbesetzten Gemeindehaus wurde Alois Herborn vor vielen Freunden und treuen Fans zum Ehrendirigenten ernannt und für 60 Jahre Musikantentätigkeit geehrt.

 Während der 75-jährige Alois Herborn den Taktstock des großen Orchesters des Musikvereins "Hochwaldfreude" Bischofsdhron abgab, führt er das 38-köpfige Jugendorchester weiter. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Während der 75-jährige Alois Herborn den Taktstock des großen Orchesters des Musikvereins "Hochwaldfreude" Bischofsdhron abgab, führt er das 38-köpfige Jugendorchester weiter. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Ein Verein sei wie ein Hausbau, der erst dann funktioniere, wenn neben notwendigem Material und qualifiziertem Personal ein fähiger Bauleiter bereit stehe. Das sagte Markus Wirz, Vorsitzender des Musikvereins "Hochwaldfreude", in seiner Laudatio und meinte damit Alois Herborn. Der 75-Jährige gab nach 20 Dirigentenjahren bei der Hochwaldfreude nun den Taktstock ab. In dem ihm gewidmeten Jahreskonzert im vollbesetzten Gemeindehaus wurde er jetzt vor vielen Freunden und treuen Fans zum Ehrendirigenten ernannt und für 60 Jahre Musikantentätigkeit geehrt. 800 Musikproben und 361 Auftritte belegen die Arbeit des Mannes, der mit riesigem musikalischen Können und Engagement die musikalische Sache angeht. Bei der kurzweiligen Musikreise zu Stücken, die die Bischofsdhroner in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit ihm einstudiert hatten, konnte er sich zurücklehnen und die Klänge genießen. Einer der Musiktitel hieß "Zu Gast bei Offenbach", eine mitreißende Melodie, die der Klangkörper 2001 bei einem Wohltätigkeitskonzert für die Idar-Obersteiner Knochenmarktransplantationsklinik aufführte. Während das Stammorchester unter dem neuen musikalischen Leiter Oktavian Florut den St.-Florian-Choral spielte, erzählte die elfjährige Laura Weirich, Mitglied im Jugendorchester, dass ihr Dirigent neben einer gewissen Strenge immer zu einem Späßchen aufgelegt sei. Den Komponisten des Chorals, Thomas Doss, der dieses Musikstück dem großen Anton Bruckner widmete, kennt Alois Herborn persönlich. Den 40-jährigen Deutschen, der an der Wiener Musikhochschule die Dirigentenabteilung leitet, lernte er bei seinen häufigen Studien-,,Urlauben" kennen. Das Gelernte in der Schule und das Gehörte an der Wiener Oper konnte er stets an seine ihm unterstellten Akteure weitergeben. Vor dem zweiten Teil des ihm gewidmeten Konzerts, in dem beispielsweise ein Frank-Sinatra-Potpourri und "The Rose" von Amanda McBroom erklangen, freute sich Hannah Weirich vom Jugendorchester auf den nächsten Eisdielenbesuch mit Übungsleiter Herborn. Und die achtjährige Anna Weirich will unbedingt beim nächsten Ausflug dabei sein. Ihre Großeltern, die nach dem Konzert des Jugendorchesters für die Verpflegung ihrer Enkel sorgen, sind froh über deren musikalische Aktivität und wissen, welche Sozialarbeit ein Mann wie Alois Herborn leistet. Dieser begann mit seinen Jugendlichen, die er weiter als deren musikalischer Leiter betreut, den Konzertabend mit der "Ocean Overture", "The lion sleeps tonight", "Beetle Boogie" und der Zugabe "Rock my soul". Der Vorsitzende des Kreismusikverbandes, Ewald Tonner, ließ es sich nicht nehmen, bei dem großen Musik-Abend dabeizusein. Er zollte vor allem dem Jugenddirigenten, aber ebenso allen Aktiven und Verantwortlichen des Vereins großes Lob. Von Tonner erhielten das Jugendehrenzeichen Silber (fünf Jahre Musikant): Alexander Anton, Christina Künzer, Oliver Luce, Jördis und Sören Mettler, Sarah Müller, Anna Maria Schlüter, Christian Schwarz, Benedikt Seus; Ehrenzeichen Bronze (zehn Jahre): Christoph Anton, Anke Hahn, Julia Marx, Sandra Wilwers, Tanja Wirz; Ehrenzeichen Gold (30 Jahre): Axel Palm, Fritz Rauls; Landesehrenbrief mit Ehrenzeichen Gold (50 Jahre): Franz-Josef Andres, Erwin Steffen; BDMV-Ehrennadel Gold (60 Jahre) mit Diamant und Ehrenbrief (Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände): Alois Herborn (seit 1986 Dirigent MV Bischofsdhron). Vom Verein wurde das musikalische Urgestein Herborn ins Ehrendirigentenamt berufen. Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden die Herren Andres und Weirich.

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