Aktive Urlauber mögen den Hunsrück

Die Urlaubsregion Hunsrück boomt - und das nicht etwa nur wegen des Flughafens Hahn, sondern vor allem, weil Wandern und Radeln in Deutschland derzeit im Trend liegen.

Erbeskopf. "Überdurchschnittliche Zuwächse" bei Gäste- und Übernachtungszahlen vermeldet die am Erbeskopf ansässige Hunsrück-Touristik. Nach den Erhebungen des Statistischen Landesamtes Bad Ems hat die Region im Vergleich zum Vorjahr bis September 2007 tüchtig zugelegt.Dabei ist das nicht etwa nur dem Flughafen Frankfurt-Hahn zu danken. In den nicht unmittelbar benachbarten Verbandsgemeinden sind die erfreulichen Zahlen vielmehr auf das passende Angebot zurückzuführen. "In diesem Jahr steht der Wander- und Rad-Aktivurlaub beim Buchungsaufkommen unserer Gäste an erster Stelle", macht Jörn Winkhaus, Geschäftsführer der Hunsrück-Touristik, deulich. Dabei sei das Wetter in diesem Sommer gar nicht mal so schön gewesen, rückt Mitarbeiterin Iris Müller die positive Entwicklung ins rechte Licht. Die Eröffnung des Saar-Hunsrück-Steiges sei dem zusätzlich zugute gekommen. Vor allem aber gebe es einen Trend, in Deutschland Urlaub zu machen: "Wir sehen da eine enorme Steigerung.", so Winkhaus. Allerdings haben nicht alle Verbandsgemeinden davon profitiert (siehe Extra). So muss Thalfang sogar einen Rückgang hinnehmen. Im Vergleich zum Vorjahr ist in den dortigen Gemeinden die Zahl der Gäste um 5,5 Prozent gesunken und die der Übernachtungen sogar um 7,1 Prozent. Laut Klaus Hepp, Geschäftsführer des Vereins "Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf", gibt es dafür mehrere Gründe. Zum einen gebe es eine Vielzahl kleinerer Betriebe, die nicht meldepflichtig seien. Zum anderen machten sich die Bauarbeiten im Horather Familien-Hotel bemerkbar, aber auch der "miserable Winter" des Vorjahres. In Kell ist der Rückgang nicht ganz so drastisch. Die Zahl der Gäste sank dort um 2,8 Prozent, die der Übernachtungen um 1,7 Prozent auf 189 808. Allerdings steckt darin ein Rückgang um 3226 Übernachtungen. Walburga Meyer, Geschäftsführerin des Tourismusvereins Hochwald-Ferienland ist dennoch froh mit den Zahlen. Denn vor allem der schlechte Winter hatte Schlimmeres befürchten lassen. Auch Morbach und Hermeskeil konnten bis September solide Zuwächse verbuchen. Die Zahl der Morbacher Gäste ist um 6,5 Prozent gestiegen, die der Übernachtungen um 0,1 Prozent. In Hermeskeil beträgt das Gäste-Plus 11,9 Prozent, die Übernachtungen gingen um 1,2 Prozent zurück. Durchweg Grund zur Freude haben die Verbandsgemeinden in der Nähe des "Hahn". Zwar profitieren Kirchbergs Hotels und Pensionen nicht in gleichem Maße, wie der Gäste-Zuwachs um 55,0 Prozent das erwarten lassen könnte. Dennoch ist die um fast 40 Prozent gestiegene Zahl der Übernachtungen beachtlich. Unterm Strich verzeichnen die aufgeführten Hunsrück-Verbandsgemeinden ein Plus von 10,79 Prozent bei den Gästen und 5,73 Prozent an Übernachtungen. EXTRA Gäste- und Übernachtungszahlen Januar bis September 2007: Verbandsgemeinden: Kell: Gäste 34 874 (-2,8), Übernachtungen 189 808 (-1,7); Hermeskeil: Gäste 15055 (11,9), Übernachtungen 36586 (-1,2); Thalfang: Gäste 10 371 (-5,5), Übernachtungen 55419 (-7,1); Morbach: Gäste 16700 (6,5), Übernachtungen 51 124 (0,1); Kirchberg: Gäste 81 858 (55,0), Übernachtungen 109 919 (39,8); Simmern: Gäste 13 646 (-0,6), Übernachtungen 30383, nicht gemeldet; Kastellaun: Gäste 14 479 (nicht gemeldet), Übernachtungen 36 671, nicht gemeldet; Rheinböllen: Gäste 10 231 (nicht gemeldet), Übernachtungen 21099 nicht gemeldet; Emmelshausen: Gäste 15 234 (11,0), Übernachtungen 41 466 (4,5)

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