Alte Wasserhäuschen sollen renoviert werden

Thalfang · Mit einem Betrag von bis zu 2000 Euro will die Verbandsgemeinde Thalfang die Renovierung historischer Wasserwerke unterstützen, die nicht mehr für die Trinkwasserversorgung benötigt werden.

 Das Deuselbacher Wasserhäuschen ist in der Verbandsgemeinde Thalfang eines von acht bis zehn historischen Wasserwerken, die nicht mehr für die Trinkwasserversorgung genutzt werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Das Deuselbacher Wasserhäuschen ist in der Verbandsgemeinde Thalfang eines von acht bis zehn historischen Wasserwerken, die nicht mehr für die Trinkwasserversorgung genutzt werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Thalfang. Gemeinden, die ihre Wasserhäuschen in Schuss halten wollen, können auf Unterstützung der Verbandsgemeinde zählen. Der Werksausschuss hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, entsprechende Initiativen mit bis zu 2000 Euro pro Gebäude zu honorieren. Im Haushalt 2012 werden dafür insgesamt 10 000 Euro bereitgestellt. Das Geld soll helfen, die Materialkosten zu bestreiten. Denn in aller Regel sind es Ehrenamtliche, die die historischen Wasserhäuschen reparieren, verputzen oder frisch anstreichen.
Laut dem Leiter der Verbandsgemeindewerke Thalfang, Edwin Maßmann, gibt es acht bis zehn ungenutzte frühere Hochbehälter in der Verbandsgemeinde. Andere würden nach wie vor für die Trinkwasserversorgung benötigt oder erfüllten zumindest weiterhin eine Funktion.
Das Thalfanger Wasserwerk, etwas unterhalb der Erbeskopf-Realschule plus, versorgt beispielsweise als Pumpstation den ortsansässigen Mineralwasserbetrieb. Ebenso ist der Lückenburger Behälter weiterhin in die Trinkwasserversorgung eingebunden. Daneben gibt es wie in Berglicht oder Gielert Behälter, die Brunnen speisen, oder andere, mit denen der Sportplatzrasen gesprengt wird. Gänzlich ohne Funktion sind hingegen etwa die Wasserbehälter in Deuselbach, Schönberg, Neunkirchen oder Rorodt.
Die meist aus Bruchsteinen gemauerten Häuschen erinnern an eine Art Zeitenwende: Den Einzug von fließendem Wasser in private Häuser. Bis dahin waren Dorfbrunnen nicht nur Zierde, sondern eine Notwendigkeit. Die Wasserhäuschen in den Dörfern der Region wurden vor um die 100 Jahren gebaut.
Der eine oder andere Ort hat den 100. Geburtstag seines Wasserwerks bereits gefeiert. Andere Dörfer werden nachziehen. Doch in Ordnung gehalten und restauriert werden nahezu alle Gebäude.
In der Hoffnung auf einen Zuschuss der Verbandsgemeinde hat kürzlich beispielsweise der Ortsgemeinderat Deuselbach den Wunsch geäußert, sein Wasserhäuschen zu sanieren.
Die Frage nach dem Eigentümer der Wasserwerke ist laut Maßmann nicht auf die Schnelle zu beantworten. Denn 1975 habe es eine "Aufgabenübertragung" an die seither für die Trinkwasserversorgung zuständige Verbandsgemeinde gegeben. Doch diese gelte nur für die Zeit einer entsprechenden Nutzung der Behälter. Grundeigentümer sind in aller Regel die Gemeinden. Die Zuschusshöhe wird sich laut dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, Hans-Dieter Dellwo, am jeweiligen Bedarf orientieren: "Wir werden das einzeln prüfen und mit den Ortsgemeinden sprechen."
Bewogen zu der Initiative hat Dellwo die Berichterstattung im Trierischen Volksfreund über die Renovierung des Wasserhäuschens in Wenigerath.

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