Tourismus Bikepark: Warten auf Stellungnahmen

Stipshausen · Am Idarkopf soll ein Freizeitgebiet für Radfahrer entstehen.

 Ein Baggerfahrer hat dieser Tage das ehemalige Gaststättengebäude am Idarkopf abgerissen. Der marode gewordene Schlepplift ist bereits vor längerer Zeit demontiert worden.

Ein Baggerfahrer hat dieser Tage das ehemalige Gaststättengebäude am Idarkopf abgerissen. Der marode gewordene Schlepplift ist bereits vor längerer Zeit demontiert worden.

Foto: Reiner Drumm/E-Mail Gateway

Nach Jahren intensiver Vorbereitung geht das Unterfangen „Bikepark am Idarkopf“ in die entscheidende Phase. Die Initiatoren haben Anfang Dezember 77 Behörden angeschrieben und sie gebeten, Stellung zu dem Projekt zu nehmen. Dies berichteten Entwickler Nico Reuter von Ecoparc Concepts und Hugo Kern vom Planungsbüro Kernplan während eines Pressegesprächs  in Stipshausen. „Wenn alles gut läuft, haben wir im April oder Mai Baurecht“, sagte Kern.

  Ideengeber Reuter lieferte zunächst eine kompakte Zusammenfassung seiner Pläne. Demnach soll der Bikepark auf einer Fläche von 95 Hektar rund um die verwaiste ehemalige Skipiste entstehen. Mehr als 15 Trails mit einer Pistenlänge von 1300 Metern sind am Südhang geplant. Die Höhendifferenz beträgt 175 Meter. Unterhalb der Strecken soll im Zielbereich ein Eingangsgebäude mit moderner Architektur errichtet werden.

Ebenfalls geplant sind unter anderem ein Gastronomiebereich, ein Fahrradladen mit Verleih, eine Tourist-Information, Tagungsräume, Parkplätze, Toiletten, ein Campinggelände und Stellflächen für Wohnmobile sowie ein Eventareal. Zudem soll ein Schlepplift entstehen, mit dem 1200 Biker pro Stunde zum Gipfel befördert werden können.

Für die Ortsgemeinde Stipshausen sei diese Zeit eine außerordentliche Belastung gewesen, betonte Ortsbürgermeister Frank Marx. „Eine größtmögliche Transparenz war dabei für uns das Allerwichtigste“, versicherte er und verwies auf eine eigens einberufene Einwohnerversammlung. Die Bürger sollten von Anfang an einbezogen werden. Nun gelte es, die Infrastruktur zu verbessern.

Auch Rhaunens VG-Beauftragter Georg Dräger, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, sieht im infrastrukturellen Bereich großen Nachholbedarf. „Es fehlt an Unterkünften, Campingplätzen, Wohnmobilstellplätzen und Ferienwohnungen. Hier müssen wir in den nächsten fünf bis sechs Jahren investieren“, erklärte er.

 Dräger weiß, was auf die Region zukommt. Reuter rechnet im ersten Jahr mit rund 25 000 Besuchern und anschließend mit einem Zuwachs. „Es kann auch sein, dass die Besucher uns im ersten Jahr die Bude einrennen“, sagte er. Schließlich entstehe am Idarkopf der größte Bikepark Deutschlands, und das Interesse sei bereits jetzt riesengroß. Rund 4 Millionen Euro sollen investiert werden. Etwa die Hälfte übernehmen Investoren und Sponsoren, die andere Hälfte Banken. Und dann müsse man mal schauen, welche Fördermöglichkeiten es gebe, fügte Michael Dietz von der Wirtschaftsförderung des Landkreises hinzu.

 „Die vergangenen Jahre waren Knochenarbeit, aber jetzt ist der Zug am Rollen. Es gibt kein zurück mehr“, versicherte Hugo Kern. Falls nicht noch weitere Nachuntersuchungen erforderlich werden und die Behörden zeitnah antworten, könnte bis Ende Januar die frühzeitige Beteiligung von Bürgern und Behörden erfolgen. Im Februar sollen die Stellungnahmen ausgewertet und die Unterlagen gegebenenfalls angepasst werden.

 Die wohl intensivste Prüfung wird im Bereich Naturschutz liegen. „Wir hoffen, dass die Umweltgutachter gute Arbeit geleistet haben und alle Fragen weitestgehend beantwortet sind“, sagte Planer Kern. Der Schlüssel liege nun bei Landrat Matthias Schneider und der unteren Naturschutzbehörde beim Kreis. Kern hält es für sehr wahrscheinlich, dass im Mai die sogenannte Planreife erteilt wird. Das heißt: Es kann gebaut werden. Die ersten Biker könnten dann im Frühjahr 2020 den Idarkopf hinunterbrausen.

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