Flüchtlinge Musik für ein gutes Miteinander

Morbach · Der Morbacher Flüchtlingstreff bleibt eine Anlaufstelle für 65 Menschen verschiedener Nationalitäten, die in der Einheitsgemeinde leben. Mit den Einnahmen aus einem Benefizkonzert soll das Café unterstützt werden.

 Das Café Miteinander in Morbach  ist Treffpunkt für Menschen aus vielen Nationen.

Das Café Miteinander in Morbach  ist Treffpunkt für Menschen aus vielen Nationen.

Foto: Christoph Strouvelle

Im Morbacher Café Miteinander ist einiges los. Da sitzen am großen ovalen Tisch syrische und deutsche Frauen, Männer aus Afghanistan, Somalia und Pakistan und unterhalten sich. Die einen in Deutsch, andere weichen in gemeinsam gesprochene Sprachen  wie Englisch aus. Auf dem Sofa haben sich Geflüchtete aus Somalia und Eritrea zusammengesetzt. Und am Kicker wetteifern junge Syrer und Deutsche um den Sieg.

„Hier bei uns kommen Menschen aller Nationalitäten miteinander klar“, sagt Rita Gröber von der Initiative Miteinander in Morbach, die das Café in der Trägerschaft der evangelischen und der katholischen Kirche betreibt. Zweimal pro Woche ist das Café für gemeinsame Begegnungen von Flüchtlingen mit Deutschen geöffnet. Zwischen 15 und 20 Personen sind regelmäßig da, sagt Mechthild Baußmann.

Nach wie vor kommen Flüchtlinge neu nach Morbach, wenn auch nicht mehr in so großer Anzahl wie 2015, als das Café eröffnet wurde. Und die erfahren im Café Miteinander Hilfe von den etwa zwölf ehrenamtlichen Helfern. „Dort vorne der Syrer ist seit sechs Wochen hier, spricht kein Deutsch und hat einen Brief vom Jobcenter erhalten, wie soll der damit klarkommen“ fragt Gröber.

„Das Café wird nach wie vor gebraucht“, sagt Brigitte Heintel. Das Café besuchen auch Flüchtlinge, die sich in Deutschland bereits eine Existenz aufgebaut haben. Dazu hat auch das Café Miteinander maßgeblich beigetragen, sagt Gröber. Mohammad Feisal aus Pakistan absolviert eine Ausbildung im Einzelhandel. „Hier ist mir viel geholfen worden, beispielsweise, als ich ins Krankenhaus gefahren werden musste“, sagt er. „Hier kommen alle zusammen und reden“, freut sich Arif Hussein aus Afghanistan, der bereits seit zwei Jahren in einem Morbacher Industriebetrieb arbeitet. Der Syrer Khaled Almorae ist noch einen Schritt weitergegangen. Da ihm eine Teilzeitstelle als Hausmeister nicht ausreicht, hat sich der gelernte Handwerker zusätzlich selbständig gemacht. „Das Café Miteinander ist wichtig für mich, ich bin hier nicht alleine“, sagt er.

Doch das Café Miteinander mit seinen Kosten wie für Miete und Nebenkosten muss finanziert werden. Dafür hat das Team gemeinsam mit der Awo Morbach für Freitag, 16. November, 19.30 Uhr, das Landespolizeiorchester verpflichtet. Die Erlöse aus dem Konzert in der Baldenauhalle kommen dem Café Miteinander zu Gute.

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