Dhronecken: Zukunft des Reiterhofs unklar

Auf dem Gelände rund um den Dhronecker Wasserturm soll ein Reiterhof entstehen. Zunächst muss auf dem Areal ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Der Gemeinderat hat die Entscheidung allerdings vertagt.

 Ob Pferdefreunde in Zukunft am Gelände am historischen Wasserturm in Dhronecken Ferien auf einem Reiterhof machen können, ist noch unklar.TV-Foto: Klaus Kimmling

Ob Pferdefreunde in Zukunft am Gelände am historischen Wasserturm in Dhronecken Ferien auf einem Reiterhof machen können, ist noch unklar.TV-Foto: Klaus Kimmling

Dhronecken. Trotz seiner Höhe von 25 Metern ist der historische Wasserturm in Dhronecken nicht leicht zu finden. Lediglich zwei Holzschilder mit den Aufschriften "Tower-Ranch" und "Wasserthurm - anno 1902" weisen den Weg in die malerische Talaue der Kleinen Dhron, in der er steht. Heute ein technisches Denkmal, sorgte er früher dafür, dass die Kessel der Dampfloks, die auf den Schienen der nahegelegenen Hunsrückbahn-Strecke unterwegs waren, mit Wasser gefüllt wurden.

Das ist zwar längst Geschichte, doch Lage und Ambiente des Anwesens sind weiterhin reizvoll. Vor Jahren wollte ein Investorenduo am Wasserturm einen Campingplatz errichten. Geplante Investitionssumme: mindestens drei Millionen Euro. Doch daraus wurde nichts.

Die Behörden hatten Vorbehalte, was den Schutz der wertvollen Bachaue im Naturpark Saar-Hunsrück angeht. Es sei gut möglich, dass ein Reiterhof von der Landespflege positiver bewertet wird, meint Ortsbürgermeister Detlef Jochem. Die 30-jährige Nadia van Merwijk plant eine Art Pferdebauernhof auf dem Wasserturm-Gelände.

Die Niederländerin beabsichtigt, auf dem Gelände Reiterferien anzubieten. Die Rede ist vom Bau einer Reithalle, Pferdeställen sowie die Einrichtung von Übernachtungsmöglichkeiten im Wasserturm.

Das Äußere des denkmalgeschützten Gebäudes soll unangetastet bleiben. Über den Umfang des geplanten Vorhabens macht sie keine Angaben. Dem Projekt der 30-jährigen Niederländerin steht die Ortsgemeinde nach Angaben Jochems "grundsätzlich positiv" gegenüber. Man erhoffe sich durchaus Impulse für den 130-Einwohner-Ort.

Am Rande einer Ortsgemeinderatssitzung am Dienstagabend, die sich eine Stunde lang nicht-öffentlich mit dem Thema befasste, war die Rede von auswärtigen Pferdebesitzern, die in Dhronecken einen Zweitwohnsitz einrichten könnten. "Das Wichtigste, das fehlt, ist eine Wirtschaft", beklagte Zuhörerin Renate Ollech, die Ferienwohnungen vermietet. Van Merwijk kann sich grundsätzlich den Betrieb eines Reiterstübchens vorstellen, sagte sie dem TV tags drauf.

Doch das ist derzeit noch Zukunftsmusik. Der Ortsgemeinderat beriet über die Grundsatzentscheidung, einen Bebauungsplan für das fünf Hektar große Areal aufzustellen. Die Entscheidung wurde ohne öffentliche Diskussion vertagt.

"Das soll nicht heißen, dass wir dem Projekt ablehnend gegenüberstehen", sagte Ratsmitglied Hans-Jürgen Wagner. Allerdings fehlten dem Gremium noch Informationen. Welche das sind, sagte Jochem nicht. Die Reitlehrerin war in der Sitzung nicht anwesend. Sie hat nach eigenen Angaben von dem Termin nichts gewusst. Ihre Anwesenheit sei nicht erfor derlich gewesen, erklärte Michael Suska, Pressesprecher im Thalfanger Rathaus. Man stehe in engem Kontakt.

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