Die ersten Wandercents kommen an

Thalfang/Morbach/Losheim · Einen kleinen Betrag für ein schönes Wandererlebnis spenden: Das ist der Gedanke des Wandercents, den Erholungssuchende für den Wanderweg des Traumschleifen-Angebots spenden können. Das gemeinnützige Projekt ist im April gestartet. Der TV hat nachgehört, wie es sich entwickelt hat.

 Franzisa Fleckser und Karsten Schommer von der Einheitsgemeinde Morbach zeigen den Einstieg zur Traumschleife LandZeitTour mit den Infoboxen für den Wandercent. TV-Fotos (2): Hans-Peter-Linz

Franzisa Fleckser und Karsten Schommer von der Einheitsgemeinde Morbach zeigen den Einstieg zur Traumschleife LandZeitTour mit den Infoboxen für den Wandercent. TV-Fotos (2): Hans-Peter-Linz

Foto: (m_huns )

Thalfang/Morbach/Losheim. "Wenn ich als Trierer einen schönen Wanderweg in der Umgebung entlang gehe, dann will ich dieser Gemeinde auch etwas zurückgeben", dachte sich Joachim Jätzold. Und so wurde das Projekt Wandercent geboren. Jätzold gründete mit weiteren Wanderfans einen Förderverein für heimatnahe Wanderwege. Inzwischen sind alle Traumschleifen, also zertifizierte Premiumwanderwege des Naturparks Saar-Hunsrück, mit Schildern ausgestattet.
Diese Hinweisschilder weisen auf die Möglichkeit hin, per Kurzwahl und mit einem speziellen Text über das Handy eine sogenannte Charity-SMS zu senden, die dann genau dem Wanderweg zugutekommt. Als Beträge können zwei und fünf Euro gewählt werden (Der TV berichtete am 1. April 2016).
Inzwischen hat Jätzold einen Kassensturz gemacht. "Wir bewegen uns derzeit im dreistelligen Bereich. Die Resonanz ist noch etwas verhalten," sagt Jätzold, der sich einen etwas höheren Betrag erhofft hatte. Zum Teil liege das am regnerischen Wetter der ersten Jahreshälfte, das schlichtweg weniger Menschen bei häufig verregneten Wochenenden vor die Tür gelockt habe.
"Die gute Nachricht ist, dass viele Leute mehr spenden, als wir vermutet haben. Etwa ein Drittel der Spender geben fünf Euro. Aber insgesamt ist der Betrag noch relativ niedrig", sagt Jätzold. Man habe mit der mangelnden Aufmerksamkeit der Wanderer zu kämpfen. Zwar seien die Schilder überall angebracht, aber offenbar nicht auffällig genug.
"Wir überlegen, ob wir bei den nächsten Schildern die Farbe wechseln. Das grüne Handy als Symbol fällt nicht genug auf. Außerdem hat sich die Charity-SMS noch nicht richtig in Deutschland verbreitet", erklärt Jätzold. Manch einem Menschen sei eine fünfstellige Telefonnummer suspekt. Außerdem sei es zwingend erforderlich, den angegebenen Text, also die Nummer der Traumschleife, einzugeben. Wenn das nicht gemacht wird, wird auch kein Geld abgebucht:. "In den USA ist das schon viel bekannter."
Grünes Handy als Symbol


Jüngstes Beispiel ist Präsidentschaftskandidat Donald Trump, der bei allen seinen Reden stets von einem Podium aus spricht, auf dem seine Charity-SMS-Nummer zu sehen ist.
Jätzold setzt auf Zeit, denn die Aktion müsse sich langfristig herumsprechen. Dabei sind auch eher die regional ansässigen Wanderer angesprochen, die sich für den Erhalt ihrer Heimat interessieren.
Auch die Internet-Adresse des Wandercent-Vereins soll stärker beworben werden. Achim Laub vom Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig, das die Traumschleifen betreut, bestätigt diese Einschätzung. "Die Schilder fallen noch nicht genug auf. Wir lernen ja auch in diesem Pilotprojekt dazu.
Wer davon weiß, der spendet auch häufig. Deshalb haben wir auch in der neuen Traumschleifen-Broschüre, die diese Woche ausgeliefert wird, darauf hingewiesen."
Hinzu komme, dass durch das schlechte Wetter die Zahl der Wanderer in der Region etwa um die Hälfte zurückgegangen sei. Außerdem müsse es auch Spendenmöglichkeiten für Menschen geben, die nicht mit dem Handy Geld überweisen wollen. Manche Gäste hätten zum Beispiel spontan in der Tourist-Info in Losheim am See Geld gespendet, um sich so für ein schönes Wandererlebnis zu bedanken. "Der Wanderer darf einerseits nicht genervt werden, andererseits muss er das Projekt Wandercent aber auch wahrnehmen", ist sich Laub sicher. Auf alle Fälle soll das Projekt weiter vorangetrieben werden.Extra

 Ein Hinweis auf den Wandercent.

Ein Hinweis auf den Wandercent.

Foto: (m_huns )

Verbandsgemeinde (VG) Thalfang: Wasser.Dichter.Spuren, Dhrontal-Wackentour, Wind-, Wasser- und Wackentour, Gipfelrauschen. Einheitsgemeinde Morbach: Ölmühlentour, LandZeitTour, Jakob-Maria-Mierscheid-Weg, Hunolsteiner Klammtour. VG Hermeskeil: Fünf-Täler-Tour, Rockenburger Urwaldpfad, Königsfeldschleife, Frau- Holle-Tour, Dollbergschleife. VG Kell: Ruwer-Hochwald-Schleife (Hentern), Schillinger Panoramaweg, Greimerather Höhenweg und Hochwald Acht (Kell/Waldweiler). VG Ruwer: Morscheider Grenzpfad, Romika-Weg, Römer-Keltenpfad, Schiefer-Wackenweg. VG Saarburg: Kasteler Felsenpfad, Mannebach 111. Stadt Trier: Trierer Galgenkopftour. hpl

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