Die große Freundschaft lebt

HEIDENBURG. Die Freundschaft zwischen Heidenburg und seinem Partnerort Villeblevin lebt. Beide Gemeinden feiern zehnjährige "offizielle" Freundschaft. Die soll auf sichere Beine gestellt werden. Ein Schulprojekt und ein forcierter Austausch von Kindern und Jugendlichen sollen für Kontinuität sorgen.

Über dem Hunsrückörtchen Heidenburg lacht die Sonne. Genau der richtige Rahmen, um Freundschaften zu feiern. Seit mehr als zehn Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Heidenburg und dem in der nördlichen Bourgogne gelegenen Ort Villeblevin. Wenn auch 2005 offiziell der zehnte Jahrestag dieser "Jumelage" begangen wird, hat sie schon einige Jahre vorher begonnen. "Herr Dellwo, der Verbandsgemeindebürgermeister, hat uns damals geschubst", erklärt Ortsbürgermeister Dietmar Jäger den Anfang dieser Freundschaft zwischen den Orten. Und diese Freundschaft lebt. Der ungezwungene Umgang miteinander, über alle Sprachschwierigkeiten hinweg, beweist es. "Es geht unserer Partnerschaft sehr gut", ist auch der Befund des französischen Amtskollegen Marc Leruse. "Nur unsere Kinder und unsere Jugendlichen können die Zukunft der gegenseitigen Freundschaft sichern." Da sind sich die beiden langjährigen Vorsitzenden der Organisationskomitees, Jürgen Paulus und Louis Chevalier, einig.Alle zwei Jahre ein Austausch von Kindern

Aus diesem Grund ist eine zusätzliche Partnerschaft zwischen den beiden Grundschulen Heidenburg und Villeblevin eingerichtet worden. Alle zwei Jahre findet ein Austausch mit Kindern statt. Ab dem achten Lebensjahr wird in Villeblevin Deutsch unterrichtet. "Mir scheint, dass die Kinder sehr viel Spaß dabei haben. Es scheint lustig zu sein, Deutsch zu lernen. Die Kinder lachen immer, wenn ich an der Schule vorbeigehe", erzählt der französische Bürgermeister Leruse schmunzelnd. Die Jugendkulturgruppe mit ihrem Vorsitzenden Volker Feller hat für das gemeinsame Schulprojekt bei verschiedenen Veranstaltungen Geld gesammelt. 1000 Euro sind zusammengekommen und an den Vorsitzenden Paulus weitergegeben worden. Der Jugendkulturgruppe fällt bei der künftigen Gestaltung der Partnerschaft eine maßgebliche Rolle zu. Die Gruppe soll stärker einbezogen werden, "damit sie in gut zehn Jahren, als neue Generation, unsere Arbeit übernehmen kann", sagt Paulus. Nach Aussage von Harald Bartos, der für den Landtagspräsidenten Grimm ein Grußwort sprach, gilt Heidenburg in Rheinland-Pfalz im Hinblick auf die Partnerschaft als "Mustergemeinde". Dabei stimmt nicht nur die "Chemie" zwischen den Offiziellen, sondern es finden sich auch von Jahr zu Jahr immer mehr Familien in Heidenburg, die einen Austausch wagen - gewissermaßen einen Austausch mit einer sehr fernen Welt. Es ist schließlich ein großer Unterschied, ob man - wie die Freunde aus Villeblevin - in einer Stunde in Paris ist, oder, wie die Heidenburger, in der selben Zeit Trier erreicht.

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