Handwerk Wo Backen noch Handarbeit ist

Heidenburg · Die Heidenburger Bäckerei Schander erhält für ihren unermüdlichen Einsatz den Landesehrenpreis im Bäckerhandwerk.

 Bäckermeister Helmut und Ehefrau Anita Schander sind stolz auf den Landesehrenpreis im Bäckerhandwerk, der ihr gemeinschaftliches Engagement würdigt.

Bäckermeister Helmut und Ehefrau Anita Schander sind stolz auf den Landesehrenpreis im Bäckerhandwerk, der ihr gemeinschaftliches Engagement würdigt.

Foto: Ursula Schmieder

Nicht nur mit eigenen Händen, sondern vor allem ohne vorgefertigte Teiglinge backen nur noch wenige Bäcker. Einer davon ist Helmut Schander, Bäckermeister mit eigener Bäckerei in Heidenburg. In der gesamten Verbandsgemeinde Thalfang ist die Bäckerei inzwischen der einzige „backende Betrieb“, in dem Brot und Brötchen noch von Grund auf selbst gebacken werden.

Dass er dafür nun mit dem Landesehrenpreis im Bäckerhandwerk (siehe Info-Box) ausgezeichnet wurde, bestätigt Schander in seinem Engagement. Und das kommt derzeit besonders gut an. Denn am 31. Juli konnte er sein 50-jähriges Berufsjubiläum feiern und im Dezember wird die Bäckerei seit 23 Jahren bestehen.

 Für die Auszeichnung musste der Bäckermeister allerdings selbst aktiv werden. Im Frühjahr bewarb er sich in aller Form um den Landesehrenpreis, dessen Preisträger eine Jury auswählt. Die Unterlagen dafür hatte er von der Bäckerinnung erhalten. Als dann per Fax die Nachricht eintraf, die Bäckerei sei nominiert, freuten er und Ehefrau Anita sich sehr. Schließlich stecken sie beide ihre Energie in den Betrieb.

Der 65-Jährige ist zuständig für die Backstube, die 62-Jährige fürs Ladengeschäft und die Auslieferung ihrer Backwaren mit dem eigenen Backmobil. Ohne ihr Hand-in-Hand-Arbeiten wäre es unmöglich, die Bäckerei zu betreiben, sind beide überzeugt. Und das gelte entsprechend für ihre Mitarbeiter, darunter zwei Kinder. Sohn Matthias Schander ist ebenfalls Bäckermeister und Tochter Susanne, verheiratete Ballmann, Konditorin.

Als „Springer“ ermöglicht sie es den anderen Familienmitgliedern, sich auch mal ein paar Tage frei nehmen zu können. Dankbar sind Helmut und Anita Schander aber auch allen anderen ihrer insgesamt neun Beschäftigten, die ihnen „den Rücken stärken“.

Als Team, das sich gegenseitig unterstützt, bilden sie das Fundament der Bäckerei. Neben Backwaren hält sie auch ein Grundsortiment an Lebensmitteln vor. Auch den Saft des Vereins Heidenburger Äpfelchen gibt es bei Schanders.

 Bei der Auszeichnung ermutigte Wirtschaftsminister Volker Wissing die Bäcker, mit dem als „Qualitätssiegel“ zu verstehenden Landesehrenpreis zu werben. Das Land wolle sie damit darin unterstützen, „sich abzugrenzen von Backrohlingen“ und industriell gefertigten Backwaren. Darin bestärke auch die steigende Nachfrage nach regionalen Qualitätsprodukten.

 Auch vor Ort wird das Engagement der Heidenburger Bäckerei wertgeschätzt.

Ortsbürgermeister Werner Treinen möchte „den morgendlichen Gang zum Bäcker“ nicht missen. Zum einen wegen der guten Qualität, auf die er dort zählen könne und die nicht nur in Heidenburg sehr gut ankomme. Zum anderen sei die Bäckerei ein wichtiger zentraler Anlaufpunkt für die Bürger, die sich dort begegnen und austauschen könnten.

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