Die nächsten Windräder sind schon in Sicht

Birkenfeld · Windräder, Nationalpark, Fachoberschule: Der Bürgermeister von Birkenfeld Bernhard Alscher erklärt seine Ziele für das Jahr 2013. Es gäbe keine Hindernisse für neue Windräder, und auch die Einrichtung eines Nationalparks im Hochwald habe gute Chancen.

Birkenfeld. Die nächsten Windräder in der Verbandsgemeinde Birkenfeld werden nach Einschätzung von Bürgermeister Bernhard Alscher in Achtelsbach und Birkenfeld aufgestellt. In seinem Ausblick auf das Jahr 2013 äußerte er sich unter anderem auch zu den Themen Fachoberschule und Nationalpark.
Ein Problem auf dem Weg hin zu neuen Windrädern sei inzwischen ausgeräumt: Ein von der Unteren Naturschutzbehörde bei der Kreisverwaltung bestellter Baumpfleger kletterte an mehreren Bäumen im Wirtschaftswald von Achtelsbach hoch, um aufgrund von Hinweisen des Naturschutzbundes (Nabu) nach Nisthöhlen von Fledermäusen zu suchen.
Eine verpasste Chance


Ergebnis: Er habe keine gefunden. Dadurch sei das Verfahren um etwa ein halbes Jahr verzögert worden, wie Alscher bedauert. Eine nach Meinung des Bürgermeisters "exakte und teilweise überperfektionierte Kontrolle" sorge dafür, dass dem Naturschutz und anderen Belangen an allen für Windräder vorgesehenen Standorten voll und ganz Rechnung getragen wird. In Achtelsbach geht Alscher von zwei bis vier Windrädern aus, in Birkenfeld von drei.
Mit der neu gegründeten Anstalt Öffentlichen Rechts (AÖR)wolle man den Versuch unternehmen, zumindest ein Windrad in eigener Regie zu errichten und zu betreiben. Eine "verpasste Chance" ist es für Alscher, dass man ein solches Modell nicht schon vor vier oder fünf Jahren anvisiert habe. "Ich finde die Dinger auch nicht schön", bekennt er. Aber die Wende hin zu erneuerbaren Energien könne nicht gelingen, wenn jeder nur sage: Windräder ja - aber bloß nicht vor der eigenen Haustür. "Wir müssen auch mit Blick auf nachfolgende Generationen jede Chance nutzen, um die drohende Klimakatastrophe abzumildern."
Gut stehen aus Sicht des Quereinsteigers in die Politik die Chancen, dass im Hochwald 2013 ein Nationalpark eingerichtet wird. Ortsbürgermeister, Räte und Bürger der betroffenen Gemeinden könne man aber nur überzeugen, "wenn es positive Effekte für die Region gibt". Abzuwarten bleibe deshalb, wie das Land auf entsprechende Forderungen reagiert und was in dem Gesamtpaket drin ist. Dann erst könne man abwägen und entscheiden. "Wenn aber für die nächste Landesgartenschau in Landau rund 35 Millionen Euro ausgegeben werden sollen, dann müsste das Land eigentlich auch für den Nationalpark eine größere Summe bereitstellen."
Verständnis hat Alscher aber dafür, dass es bei diesem Prozess nach wie vor noch offene Fragen gibt: "Wir alle machen zum ersten Mal einen Nationalpark. Da muss vieles erst noch gemeinsam entwickelt werden." Allerdings müsse man jetzt möglichst zügig zu konkreten Ergebnissen kommen. Das gelte auch für die Fachoberschule (FOS). "Das muss der Landrat jetzt anpacken, damit es dem Kreistag möglichst bald vorgelegt werden kann." Die Diskussion laufe jetzt schon seit März vorigen Jahres. Der Bürgermeister plädiert bekanntermaßen dafür, die FOS an die Realschule plus in Birkenfeld anzudocken. Handlungsbedarf besteht für ihn schon allein deswegen, weil Schüler ins Saarland abwandern.
Technik oder Verwaltung?


Geprüft werden sollte aus seiner Sicht, ob neben Gesundheit der zweite Schwerpunkt als Pilotprojekt eher auf Technik statt auf Verwaltung gelegt werden sollte. "Weil die Voraussetzungen dafür bei der Elisabeth-Stiftung gegeben sind, wären auch keine hohen Investitionen erforderlich." Er sei gern bereit, bei der Ausgestaltung mitzuhelfen, etwa bei der Suche nach Praktikumsplätzen in Unternehmen. "Wir müssen auch Baumholder mit ins Boot holen."
Die Arbeiten für den Bau der neuen Sporthalle auf dem Umwelt-Campus sollen jetzt ausgeschrieben werden. Mit dem 4,4-Millionen-Euro-Projekt soll dann in den nächsten Wochen begonnen werden. Dabei gelte es, durch den Einsatz alternativer Energien und moderner Klimatechnik die Betriebskosten möglichst gering zu halten. Der Umwelt-Campus übernimmt sie mit Hilfe eines Zuschusses des Kreises zunächst für die ersten fünf Jahre. Generell läuft die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule und dem Institut für Angewandtes Stoffstrommanagement (Ifas) nach Aussage von Alscher hervorragend.

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