Regionalentwicklung Die neue Duftmarke heißt Heimat

Hoppstädten · Auf fünf Säulen basiert ein Masterplan, nach dem die Region rund um den Nationalpark Hunsrück-Hochwald weiterentwickelt werden soll. Ganz oben dabei steht die Förderung einer gemeinsamen Identität.

 Sie zeigen die Broschüre des Masterplans (von links): Joe Weingarten vom Wirtschaftsministerium in Mainz, Ingo Steinhauer ( Umweltministerium),  Matthias Schneider, Landrat des Kreise Birkenfeld,  und Mara Koster, Geschäftsführerin des Vereins.   

Sie zeigen die Broschüre des Masterplans (von links): Joe Weingarten vom Wirtschaftsministerium in Mainz, Ingo Steinhauer ( Umweltministerium),  Matthias Schneider, Landrat des Kreise Birkenfeld,  und Mara Koster, Geschäftsführerin des Vereins.  

Foto: Christoph Strouvelle

- Wie profitiert die Region vom Nationalpark, welche Vorzüge hat sie, wie soll sie sich weiterentwickeln? Mit diesen Fragen hat sich der Verein Regionalentwicklung Hunsrück-Hochwald auseinandergesetzt. „Wir wollen Duftmarken setzen, um eine Region angelehnt an den Nationalpark nach vorne zu bringen und als Zukunftsregion eine Alternative zu den Ballungsräumen sein.“ Das sagt Matthias Schneider, Landrat des Kreises Birkenfeld und Vorsitzender des Vereins, bei der Begrüßung von 150 Personen aus Politik, Verwaltungen, Organisationen und Vereinen. Sie sind  zur Vorstellung eines 110 Seiten umfassenden Masterplans zum  Umweltcampus gekommen.

Neue Dinge müssten entwickelt  werden, führt er aus. Denn die Nationalparkregion soll „E1NS“ werden, heißt es in der Vision und dem Leitbild für die Nationalparkregion. „Zukunftsfähig, lebenswert und modern: Heimat“ heißen die  Attribute. Wobei die „E1NS“ nicht nur für die Identifikation der Menschen der Nationalparkregion über die Verwaltungsgrenzen hinweg stehen soll, sondern auch für eine Premiumregion mit ihren vielfältigen Premiumangeboten. Wie das umgesetzt werden soll, erläutert Mara Koster, Geschäftsführerin des Vereins. Der Nationalpark spiele dabei immer eine Rolle, sagt sie. „Er ist die Klammer, die die Region zusammenhält.“ Aus zwei Zukunftskonferenzen, bei denen mehr als 100 Projektideen besprochen worden sind, hat der Verein ein Säulenmodell mit fünf zentralen Handlungsfeldern entwickelt. Dazu gehört die regionale Bildung als Ressource, um die Nationalparkregion weiter zu entwickeln. Ein Bildungsnetzwerk mit Schulen und Kindergärten solle dabei entstehen. Das Wissen um regionale Besonderheiten und Geschichten, die das Gefühl einer regionalen Zugehörigkeit steigern, tragen ebenfalls dazu bei, dass sich Menschen aktiv für ihre Region einsetzen, sagt sie.

Beim Handlungsfeld Lebensqualität ländlicher Raum weist Koster auf die geringen Lebenshaltungskosten hin. Im Landkreis Birkenfeld investierten die Menschen acht Prozent ihres Geldes ins Wohnen, in den Städten seien es zwischen 20 und 40 Prozent. Strukturelle Defizite könnten durch neue Ideen ausgeglichen werden, beispielsweise durch ein mobiles Kino, das an Vereine ausgeliehen werden könne.

Beim Thema Kultur und regionale Identität müssten Bindungen, Merkmale und Zuschreibungen passen, die man der Region gibt.

Die touristische Attraktivität soll ebenfalls gesteigert und herausgestellt werden. Dazu gehörten die Nationalparkbetriebe in Handel und Tourismus, die regionale Produkte und Küche anbieten sowie der Ausbau von Hunsrück und Hochwald zur Premiumregion. „Beim Wandern sind wir es schon“, sagt Koster mit Hinweis auf den Saar-Hunsrücksteig. „Wir wollen auch mit dem Radfahren dahin.“

Als fünfte und letzte Säule nennt sie das Thema natürliche Ressourcen, bei dem die Menschen für die Umwelt sensibilisiert und eine Energiedatenbank erstellt werden könne. Damit können gemeinschaftliche Ziele und Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz nach einem gemeinsamen Leitbild erreicht werden, heißt es in der  Broschüre, in der alle Themenfelder und angestrebten Ziele ausführlich dargestellt sind.

 Ein Standbein der Region: Wanderungen im Winter und auch in den anderen Jahreszeiten.

Ein Standbein der Region: Wanderungen im Winter und auch in den anderen Jahreszeiten.

Foto: TV/Nationalpark Hunsrück-Hochwald

„Es ist wichtig, dass wir zusammenwachsen und mit einer Sprache sprechen“, sagt Koster zum Abschluss. Dadurch werde die Nationalparkregion eins, sagt sie. Die Einigkeit der Region müsse dabei vor den schnellen Erfolg gestellt werden. Die Broschüre zum Masterplan gibt es im Internet unter www.regionalentwicklungsverein.de als Download.

(cst)
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