Digitaler Funk hält Einzug im Hunsrück

Thalfang/Morbach · In Thalfang werden die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr mit digitalen Funkgeräten versehen. In den kommenden Jahren werden Handgeräte folgen. Die neuen Funkgeräte kosten die Gemeinde 105 000 Euro.

Thalfang/Morbach. Der digitale Funk hält Einzug bei der Thalfanger Feuerwehr. Monteure rüsten derzeit alle 15 Einsatzfahrzeuge in der Verbandsgemeinde um und ersetzen die bisher genutzten analogen Funkgeräte durch die neue Technik.
Bis Ende der Woche sollen die Umbauarbeiten beendet sein, sagt Herbert Gerstel von der Thalfanger Verwaltung. Die Einsatzzentrale im Thalfanger Feuerwehrhaus ist bereits umgerüstet. In den kommenden Jahren werden auch die analogen Handgeräte ausgetauscht. Dann erhalten die Führungskräfte, wie Wehrleiter, Wehrführer und Einsatzleiter, digitale Funkgeräte. Bis dahin müsse man zweigleisig fahren, sagt Gerstel.
Derzeit werden die Feuerwehrleute in der neuen Technik geschult. Anschließend beginnt laut Gerstel die Erprobungsphase, bei der erkundet wird, ob der neue Digitalfunk tatsächlich überall funktioniert.
Der Kauf und die Montage der neuen Technik kosten die Verbandsgemeinde 105 000 Euro. 2011 und 2012 sind laut Gerstel zur Finanzierung bereits jeweils 25 000 Euro in den Haushalten eingestellt worden, 2013 werden es 15 000 Euro sein. Die restlichen 40 000 Euro werden in den darauffolgenden Jahren eingeplant.
Der Thalfanger Wehrführer Michael Schäfer ist nach den ersten Tests mit den digitalen Funkgeräten in den bereits umgerüsteten Fahrzeugen zufrieden. "Man versteht seinen Gesprächspartner besser. Zudem werden Nebengeräusche nicht übertragen", sagt er. Die Bedienung der neuen Geräte sei nicht schwieriger als bei einem Handy.
Die Umrüstung der Feuerwehren im Kreis Bernkastel-Wittlich ist derzeit voll im Gang. Konrad Becker, der als Teamleiter der Führungsgruppe technische Einsatzleitung für den Landkreis die Umsetzung beobachtet, schätzt, dass derzeit knapp die Hälfte der Einsatzfahrzeuge auf digitalen Funk umgerüstet ist.
Die Morbacher Feuerwehr geht einen anderen Weg als die Thalfanger Kollegen. 50 Handgeräte seien derzeit schon in Betrieb, sagt Wehrleiter Marco Knöppel. Die Einsatzzentrale soll noch dieses Jahr umgebaut werden. Die Fahrzeuge würden umgerüstet, sobald der Digitalfunk in der Trier er Leitstelle der Berufsfeuerwehr einsatzbereit sei, sagt Knöppel. Engelbert Werner von der Projektgruppe Digitalfunk Rheinland-Pfalz schätzt, dass dies voraussichtlich Ende 2012 der Fall sein wird.
Und wie sieht es bei den anderen Rettungsorganisationen aus? Die Morbacher Polizei arbeitet bereits seit Mai 2012 mit der neuen Funktechnik, sagt Peter Petry von der Polizeiinspektion Morbach. Die ersten Erfahrungen seien positiv, lediglich im Bereich Papiermühle sei bisher ein kleines Funkloch festgestellt worden.
Beim Roten Kreuz war nicht zu erfahren, wann genau die Fahrzeuge umgerüstet werden. Ilse Pazen-Prinz, Geschäftsführerin des DRK-Rettungsdienstes Eifel-Mosel-Hunsrück, sagte lediglich: "Wir werden einheitlich für alle Wachen dann umstellen, wenn es einheitlich mit den Behörden und der Berufsfeuerwehr in Trier beschlossen wird."Extra

Der Digitalfunk geht auf einen Beschluss von 1990 zurück. Die Mitgliedsstaaten der EU verpflichteten sich zu besseren Kommunikationsmöglichkeiten bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Die Vorteile der neuen Technik liegen in der verbesserten Sprachübertragung und der Möglichkeit, Daten zu versenden. Zudem können Teilnehmer mit dem Digitalfunk telefonieren. Die Funksignale werden verschlüsselt übertragen und können nicht abgehört werden. cst

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