Drachen und Hexen im alten Ortskern

Herrstein · Mit Gauklern, Künstlern, Theater und Handwerk soll das Schinderhannes-Räuberfest seit 29 Jahren am zweiten Wochenende im September Besucher in den mittelalterlichen Ortskern von Herrstein locken.

Herrstein. Aus Nüstern und Maul speit der rote Riesendrache Feuer. Er ist einer der Höhepunkte des Schinderhannes-Räuberfests in Herrstein am Samstag und Sonntag, 10. und 11. September.
In den Gassen bieten währenddessen Töpfer, Korbmacher, Glasbläser, Drechsler, Täschner und Gewandmacher ihre Waren feil. Seifen werden von Hand gesiedet, Stricke gedreht und Brot gebacken. Auch Filzwaren, Handgeschmiedetes und Geschmeide sind auf dem mittlerweile 29. Räuberfest zu finden. Dazwischen locken bunte Stände mit frisch gebackenem Bauernbrot, Käse und Wurst, Obst, Gemüse und hausgemachten Marmeladen, ausgewählten Honigsorten, Kräutern und Senf. Auch Weine, edle Schnäpse und Liköre sind zu genießen.
Beim Wippdrechsler dürfen Kinder sich selbst am Drechseln nach mittelalterlicher Art versuchen. Die Ziegenschmiede zeigt Schmiedekunst und bäuerliches Lagerleben nach historischem Vorbild.
Doch der Schmied lässt sich nicht nur über die Schulter schauen - auch hier dürfen die Kinder mitmischen, selbst die Esse treten, den Hammer schwingen, oder einfach die Ziegen streicheln. Außerdem gibt es Marionettenspiel in Pamie Patties Puppenzelt, die Hexen Miraculex aus dem Zauberwald, eine Wahrsagerin, eine Märchenerzählerin, Bogenschießen auf der Wiese hinter der Stadtmauer und Pferdereiten im Mittelalterlager am Fischbach.
Dibbegugger und wilde Gesellen


Über all dem Treiben liegt der Duft von frisch gebrannten Mandeln, Baumstriezeln und ungarischem Langosch in der Luft. Käse und Wurst, Obst, Gemüse und hausgemachte Marmeladen gibt es an den Ständen zu probieren und zu kaufen. In der Eiergass bieten die "Hunsrücker Dibbegugger" erstmalig mittelalterliches Essen an.
Das "Gauklerpack", eine verruchte Bande von Taschenspielern, Gauklern, Tänzern und anderen wilden Gesellen sorgt für Unterhaltung. Gaukler Jeremias führt tollkühne Kunststücke vor, während der Rest der Halunken Räuberlieder in Gassen und Spelunken erklingen lässt und zum Feiern einlädt.
Auf keinen Fall darf aber der Schinderhannes selbst mit seiner Bande auf dem Fest fehlen. In die Zeit des legendären Hunsrücker Räuberhauptmanns zurückversetzt fühlen sich die Besucher, wenn am Samstag die Schinderhannes-Bande ihre Räubergeschichten mit viel Musik und Frohsinn zum Besten gibt. Da die Gruppe in Zukunft nur noch einen Tag auf dem Fest auftritt, soll sonntags eine neue Herrsteiner Räubergruppe für Stimmung sorgen.
Der Höhepunkt des Festes ist das Feuerspektakel am Samstagabend ab 21 Uhr mit Gauklern und Musikern. Dann wird mit Feuerketten und -stäben jongliert. Flammen wandern über nackte Haut, flackern um eine Tänzerin und zaubern brennende Bilder ins Dunkel.
Die Marktzeiten sind Samstag von 11 bis 22 Uhr und Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei. red

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