Drei Orte halten an Winterkirmes fest
Die meisten Orte im Raum Morbach und Thalfang feiern ihre Kirmes in den warmen Monaten des Jahres. Teilweise, weil das immer so war - teils aber, weil der ursprüngliche Termin einmal verlegt wurde. Doch Guthenthal, Gonzerath und Büdlich halten an ihrer "Winterkirmes" fest.
Guthenthal/Gonzerath/Büdlich. (urs) Eine Kirmes zwischen Weihnachten und Karneval ist sicher kein Riesenfest. Doch für die Menschen in Büdlich ist das kein Grund, den Termin zu verlegen. Der Namenstag der Heiligen Agatha, Schutzpatronin der Pfarrkirche, sei nun einmal am 5. Februar, begründet Ortsbürgermeisterin Gabriele Schleimer. Früher sei das ein günstiger Termin gewesen für die von der Landwirtschaft lebenden Menschen. Außerdem sei die meist von Karnevalsveranstaltungen umrahmte örtliche Kirmes das einzige große Fest gewesen. Für das diesjährige Programm am 5. und 6. Februar - vier Wochen vor Rosenmontag - zeichne turnusgemäß die Feuerwehr verantwortlich. Die Gäste - vorwiegend Büdlicher, aber auch Breiter und Naurather - werde im Gemeindehaus der Musikverein unterhalten. Die Messe begleite der Kirchenchor.
In Gutenthal mit der dem Heiligen Antonius geweihten Filialkirche wird an diesem Wochenende Kirmes gefeiert. Und zwar ebenfalls in der Kirche und im Bürgerhaus - allerdings vorwiegend in der dortigen Gaststätte, dem "Kneipchen". Ausnahme ist der heutige Freitagabend, an dem die "Thekenkicker" wie seit Jahren zur "Kölschen Nacht" in den Bürgerhaussaal einladen. Der vor vier Jahren gegründete Verein, ursprünglich eine Freizeitmannschaft, will die Dorfgemeinschaft fördern. Die Kölsche Nacht komme sehr gut an, weiß Ortsvorsteher Lorenz Gemmel das Engagement der Vereinsaktiven zu schätzen.
Fast gänzlich außen vor bei der Dorfkirmes sind die Vereine in Gonzerath, wo am nächsten Wochenende Kirmes gefeiert wird. "Früher hatten wir in allen Sälen der drei Gaststätten Tanzmusik", erinnert sich Ortsvorsteher Dietmar Thömmes. Heute werde der 17. Februar, der stets am nachfolgenden Wochenende gefeierte Namenstag des heiligen Antonius, mit Festmesse und "Kneipenkirmes" gefeiert. Doch eine Verlegung des Termins sei nie Thema gewesen: "Im Sommer haben wir genug Festchen." In früheren Zeiten habe die Gemeinde an der Kirmes Holz und Land versteigert, und die Leute hätten "eine Wutz" geschlachtet. Heute erinnere daran nur mehr das traditionelle Kirmesessen, wie es Gastwirt Peter Schimper am Kirmes-sonntag anbiete. Ebenfalls bereits Tradition sei das Benefiz-Fußballspiel "Oberdorf gegen Unterdorf" am Kirmesmontag.