Ein Platz an der Sonne

BREIT. (urs) Investitionen stehen in der Gemeinde in diesem Jahr keine an. Doch Theatergruppe und Solarverein sorgen dafür, dass Breit dennoch von sich reden macht.

Knapp 300 Bürger zählt die Gemeinde Breit. In der Verbandsgemeinde nimmt sie damit einen Platz im Mittelfeld ein. Doch bundesweit hat die Gemeinde die Nase ganz weit vorn. Mit derzeit elf Häusern, die mit Sonnenkollektoren ausgestattet sind, behauptet sich der Ort seit Jahren in der Deutschen Solarbundesliga auf den vorderen Plätzen. 2003/2004 belegte Breit den dritten Platz in der Kategorie "Solarthermie", und derzeit rangiert der Ort sogar auf Rang zwei. Im Klartext heißt das, dass sich die Fläche der pro Einwohner auf Dächern installierten Sonnenkollektoren für Brauchwasser von 0,5 Quadratmeter auf 0,8 erhöht hat. Zum Vergleich: Der bundesweite Schnitt liegt bei 0,05! Sichtbares Zeichen der Bundesliga-Platzierung ist eine Urkunde der Deutschen Umwelthilfe und der Fachzeitschrift Solarthemen. Nicht ganz unbeteiligt an diesem Erfolg ist der Wahl-Breiter Ingo Wieland, ein Mitarbeiter des Trierer Solarvereins. Stolz können die Bürger aber auch auf ihre spendierfreudige Theatergruppe sein. Die Laiendarsteller stellen den beachtlichen Betrag von 4000 Euro für die Ergänzung der Beschallungsanlage des Gemeindehauses zur Verfügung. Ein Engagement, das, wie Ortsbürgermeister Günter Klassen erläutert, anderen Vereinen nur ans Herz gelegt werden könne. Zur Erfüllung eines anderen Herzenswunsches ihres Gemeinde-Chefs können die Ehrenamtlichen jedoch kaum etwas beitragen. Denn die Entscheidung, ob Breit einen eigenen Lagerplatz für Grünabfälle bekommt, liegt bei der Kreisverwaltung. "Die Situation ist sehr unbefriedigend", kritisiert Klassen, dass der nächstgelegene Platz in Heidenburg von den Breitern so gut wie gar nicht angenommen werde.Nach Gesprächen mit ortsansässigen Landwirten hofft er, dass die Gemeinde Aussicht auf einen eigenen, genehmigten Lagerplatz hat. Für Verzögerungen könnte lediglich das "Prozedere Flächennutzungsplan" sorgen. Auch beim Straßenausbau will die Gemeinde keine Zeit vergeuden. Die Planung für Birkenweg, Hof- und Neustraße wird daher noch in diesem Jahr angestoßen. Für die Vorhaben sieht der Investitionsplan frühestens ab 2006 rund 220 000 Euro vor. Ansonsten stellt sich der Vermögenshaushalt, Schwerpunkt Grundstücke, mit 40 000 Euro bescheiden dar. 4000 Euro davon sind für Verbesserung am Gemeindehaus bestimmt. Der Möglichkeit, dass der Nachwuchs schon im Kindergarten französisch lernt, steht die Gemeinde aufgeschlossen gegenüber. Schließlich beschränkt sich dank eines Landesprogramms die dafür erforderliche Eigen-Beteiligung auf 20 Prozent. Mut macht auch, dass die Gemeinde über eine neue Einnahmequelle verfügt. Im Verwaltungshaushalt 2005 (Einnahmen 218 400, Ausgaben 234 700) werden aber trotz der Windkrafteinnahmen von 12 400 Euro voraussichtlich 16 300 Euro fehlen. Im Vergleich zu den 22 000 Euro Vorjahres-Defizit ist die Tendenz jedoch sinkend. Die Schulden der Gemeinde belaufen sich derzeit auf 170 000 Euro, wovon 30 000 der kurzfristigen Vorfinanzierung dienen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort