Ein Tröpfchen in Maßen ....

ERBESKOPF. (urs) Schlückchen für Schlückchen haben Edelbrand-Seminaristen sich im Hunsrückhaus am Erbeskopf durch die vielfältige Palette regionaler Obsterzeugnisse von "Cor Verum" und "Bitz" getestet.

 Maßvolles Genießen ist das A und O beim Verkosten von Edelbränden, die hier Teilnehmer eines Seminars der Interessengemeinschaft "Cor Verum" genießen. Im Bild Pia Staudt mit Rosi Görges, der Vorsitzenden der Streuobstinitiative "Bitz", sowie Deuselbachs Ortsbürgermeister Reinhard Manz mit Andreas Etges und Rolf Hoffmann (von links) aus dem Raum Kastellaun.Foto: Ursula Schmieder

Maßvolles Genießen ist das A und O beim Verkosten von Edelbränden, die hier Teilnehmer eines Seminars der Interessengemeinschaft "Cor Verum" genießen. Im Bild Pia Staudt mit Rosi Görges, der Vorsitzenden der Streuobstinitiative "Bitz", sowie Deuselbachs Ortsbürgermeister Reinhard Manz mit Andreas Etges und Rolf Hoffmann (von links) aus dem Raum Kastellaun.Foto: Ursula Schmieder

Wie wär's denn mal mit einem Schlückchen, gewonnen aus der Vogelbeere? Oder doch lieber ein Mispelbrand? Wem derlei Spezialitäten zu gewagt sind, der kann es erst mit einem Speierling versuchen, dieser Art der Eberesche (Vogelbeere), deren Früchte nicht scharlachrot, sondern pflaumengroß und gelb-rotbackig sind. Zwischendurch bietet sich ein, nur wohldosiert zu empfehlendes, "Likörchen" Absinth an. Die Auswahl ist groß, beim Seminar "Moselfränkischer Edelbrand" im Hunsrückhaus am Erbeskopf. Was "Cor Verum", die Interessengemeinschaft der Edelobstbrenner von Saar und Obermosel, zum zehnjährigen Bestehen aufgefahren hat, ist eine Kostprobe wert. Ebenso wie die ergänzenden Säfte der Streuobstinitiative "Bitz". Die Vielfalt von rund 30 Sorten vor Augen, wagt Mario Kremp sich sogar an den Vogelbeerbrand. Die Früchte seien dem Menschen zwar nicht zu empfehlen, weiß der Börfinker, doch als Brand sei deren Genuss unbedenklich. Das habe Dieter Sonne versichert, der zweite Vorsitzende von "Cor Verum" und staatlich geprüfte Fachkraft für Brennereiwesen. Ein traditioneller Kirsch ist aber doch eher nach Kemps Geschmack. Oder ein Himbeergeist, wie im Gläschen von Gerd Hartenberg. "In der Vielfalt, wie sie hier angeboten wird, bekommt man das weit und breit nicht", testet der Deuselbacher Unterschiede in den Bränden aus. Da der Einzelne kaum sämtliche Sorten verkosten kann, hilft Experte Sonne bei der Auswahl. "Der sucht jetzt bestimmt ne Rarität, damit uns die Hörner ganz weg fliegen", schaut Rolf Hoffmann skeptisch und neugierig zugleich drein. Die Verkostung ist für den Kastellauner ein Geburtstagsgeschenk, das dank Andreas Etges den Chauffeur mit einschließt. Auch Pia Staudt aus Oberhausen bei Kirn hat einen Fahrer. Seit sie vor drei Jahren das Brennen als Lösung für die Mirabellen-Schwemme entdeckte, schätzt sie ein gutes Tröpfchen. Was sie fasziniere sei "dieses alte Wissen, das verloren geht". Arthur Steil von der Grewenicher Mühle in Langsur hat dieses um eine Spezialität bereichert. "Wir können Fleisch in der Destillieranlage garen", macht er Appetit auf Dampf-Kasseler. Mit Sonnes Vielfalt könne er aber nicht Schritt halten. Anders als das 300-Liter-Brennrecht seines Veldenzer Kollegen berechtige sein 50-Liter-Brennrecht nicht zum Zukauf von Obst. Damit über das Hochprozentige der alternative Obst-Genuss nicht ins Hintertreffen gerät, tritt "Cor Verum" oft mit "Bitz" in der Öffentlichkeit auf. Laut Bitz-Chefin Rosi Görges trägt der Verein neben dem Erhalt der Wiesen auch zur Wertschätzung dieses Obstes bei.

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