Einbahnstraßenlösung: Raus statt rein

BISCHOFSDHRON. (fab) Nicht mehr rein, dafür aber raus: Der Ortsbeirat beschließt, dass das ein Teilstück der Morbacher Straße zur Einbahnstraße wird, und sperrt zusätzlich die Straße komplett für den LKW-Verkehr.

Das Teilstück der Morbacher Straße ist etwa 50 Meter lang und vier Meter breit. Den bisherigen Gedanken, das derzeitige Teilstück zu einer Einbahnstraße mit Gewichtsbegrenzung (2,8 Tonnen) in Richtung Morbach zu machen, hielten die Anwohner für eine unzweckmäßige Lösung und gingen mit gebündelten Kräften in die Offensive. "Wir fordern die Schließung", sagte Anwohner Lothar Schabbach und nannte gleich mehrere Gründe. "Die Straße wird als Dorfein- und -ausfahrt benutzt, Geschwindigkeitsübertretungen sind an der Tagesordnung, die Rosenstöcke im Blumenbeet werden ständig platt gefahren, und Kinder sind mehreren Gefährdungen ausgesetzt." Ganz so gravierend sah der Ortsbeirat die Situation aber nicht. Laut Ortsvorsteher Ewald Gorges benutzen viele Bürger das Teilstück aufgrund der besseren Sicht als Dorfausfahrtsstraße. "Wenn ich nach Morbach fahre, kann ich die K 122 besser einsehen als auf unserer Hauptkreuzung", argumentierte der Ortschef. Dass der LKW-Verkehr über die Randsteine hinaus fährt und dabei die Rosenstöcke beschädigt, sah er genau so. Doch die von den Anwohnern angeführten Gefährdungen für Kinder ließ er nicht gelten. "Die Straße ist im Sinne des Kindergartens konzipiert worden und der Verkehr dadurch auch reduziert worden", meinte Gorges weiter. "Unsere Hauptausfahrt aus dem Ort ist einfach zu gefährlich", sprach ein Rat Klartext, dessen Ausführungen alle anwesenden Ratsmitglieder nickend, wenn auch kommentarlos zustimmen. Anwohner können mit Kompromiss leben

"Wir müssen eine beiderseitige Lösung finden", schlug Ute Schabbach vor. Schließung der Straße, Sperrung für den LKW-Verkehr, oder es bleibt wie es ist, lauteten die Möglichkeiten, die zur Abstimmung kamen. Bei einer Nein-Stimme beschloss der Rat, das Teilstück der Morbacher Straße zur Einbahnstraße zu machen und für den LKW-Verkehr komplett zu sperren. Die Kraftfahrer aus Morbach kommend müssen zukünftig die Hauptkreuzung in der Dorfmitte als Ortseinfahrt benutzen. "Mit diesem Kompromiss können wir leben", kommentierte Anwohner Marcus Risser den Beschluss. Des weiteren setzt sich der Ortsbeirat für verkehrsberuhigende Maßnahmen auf der K 122 (Morbacher Straße) ein und will mit den zuständigen Behörden erneut das Gespräch suchen.

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