Elektroräder machen Beamte mobil

Morbach · Dienstfahrten mit dem E-Bike, eine Akku-Ladestelle am Rathaus: Die Morbacher Verwaltung setzt auf Radtouristen und schafft ein neues Angebot für Nutzer von Elektrofahrrädern.

 Bürgermeister Andreas Hacketahl testet eines der beiden Dienstelektorräder der Morbacher Rathausangestellten. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Bürgermeister Andreas Hacketahl testet eines der beiden Dienstelektorräder der Morbacher Rathausangestellten. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Morbach. Zwar ist die kalte Jahreszeit noch nicht vorbei, doch richtet sich der Blick der Morbacher Verwaltung nach vorn auf die wärmeren Jahreszeiten. Dann sollen Radfahrer mit E-Bikes ihre Vehikel am Rathaus kostenlos aufladen dürfen.
"Zu Beginn der Fahrradsaison wollen wir unsere Ladestelle für Elektrofahrräder betriebsbereit haben", sagt Andreas Hackethal, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach. Die Ladestelle soll bis März oder April beim Rathaus eingerichtet werden. Doch ob diese vor, neben oder hinter dem Gebäude montiert wird, steht noch nicht fest.
"Da sind wir derzeit noch in der Abstimmung", sagt der Verwaltungschef. Im Sommer hat RWE Deutschland der Gemeinde Morbach die mehr als 500 Euro teure Ladestelle und zwei Elektrofahrräder zur Verfügung gestellt. Laut Pressesprecher David Kryszons will der Konzern allen Kommunen derart beglücken, um den Tourismus zu fördern.
Radler können mit solchen E-Bikes, auch Pedelecs genannt, ganz normal mit eigener Muskelkraft radeln. Bei Steigungen können sie dann aber den 250 Watt starken Elektromotor zur Unterstützung einschalten. Beim Bremsen und Bergabfahren wird Energie gewonnen, die im Akku gespeichert wird. Außerdem kann das Gefährt zu Hause an der Steckdose oder an besonderen Ladestellen, wie eine künftig beim Morbacher Rathaus stehen soll, aufgeladen werden.
Die E-Bikes sollen laut Hackethal künftig den Bediensteten des Morbacher Rathauses als Dienstfahrräder zur Verfügung stehen. In Sachen Unfallsicherheit gehen sie dann mit gutem Beispiel vor-an. "Wir werden in einer Dienstanweisung festlegen, dass die E-Bikes nur mit Helm gefahren werden", sagt Hackethal. Das gelte auch für den Bürgermeister. Er will sich einen eigenen Sicherheitshelm - mit aufgedrucktem Morbacher Wappen besorgen.
An eine touristische Nutzung der gespendeten E-Bikes ist derzeit nicht gedacht. Durch unsachgemäße Bedienung könnten die Räder beschädigt werden, fürchtet Hackethal. Anders sieht es mit der Ladesäule aus.
Dort sollen nicht nur die Akkus der Dienstfahrräder wieder aufgeladen werden. Auch Touristen und Einheimische sollen dort künftig ihre E-Bikes kostenlos aufladen dürfen. Hackethal sieht darin eine zusätzliche Attraktion. Hackethal: "Während die Radler durch Morbach bummeln oder sich in einem Restaurant erholen, tanken die Akkus der Räder an der Ladesäule neue Kraft."
Das RWE hat mit den Ladesäulen beispielsweise in Cochem bislang offensichtlich gute Erfahrungen gemacht. Sie würden gut angenommen, die Nachfrage wachse, sagt Pressesprecher Kryszons, der aber keine Zahlen nennen kann. Im Trierer Fahrradladen Stemper, in dem der Ladeservice neben dem derzeit geschlossenen Bernkasteler Laden Fun Bike Team auch angeboten wird, sieht die Sache anders aus. Stemper-Mitarbeiter Florian Wittke sagte: "Das Aufladen wird bei uns fast nicht nachgefragt. Moderne E-Bikes haben Reichweiten von bis zu 200 Kilometern im flachen Gebiet und bis zu 150 Kilometern im hügeligen Gelände. Da ist das Aufladen zwischendurch nicht erforderlich. " cst

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort