Elka Holzwerke ziehen um

Morbach · Die Elka Holzwerke investieren drei Millionen Euro, um ihre bisher auf drei Standorte verteilten Produktionsanlagen in Morbach zusammenzulegen. Chancen zum Wachstum sieht das Unternehmen wegen der angespannten Liefersituation bei Nadelholz derzeit nicht.

 Larissa Kuntz, Karl-Robert Kuntz und Dagmar Hilden-Kuntz im Sägewerk der Elka Holzwerke. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Larissa Kuntz, Karl-Robert Kuntz und Dagmar Hilden-Kuntz im Sägewerk der Elka Holzwerke. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Morbach. Die Elka Holzwerke geben ihre Werke in Sohren und Kirn auf und verlegen die Produktion der beiden Standorte komplett nach Morbach. Das Sägewerk in Sohren hat seine Arbeit bereits im Mai eingestellt.
Bis Ende des Jahres soll auch die Umlagerung der Naturholzplatten-Produktion von Kirn auf das 25 Hektar große Firmengelände Morbach abgeschlossen sein, sagt Karl-Robert Kuntz, der geschäftsführende Gesellschafter. Die 40 Mitarbeiter der beiden aufgegebenen Standorte werden in Morbach weiter beschäftigt.
Um die Maschinen aus Kirn aufzunehmen, entstehen in Morbach neue Produktionsräume und Trockenanlagen hinter den Fachwerkhallen, die von der Hochwaldstraße aus zu sehen sind. Insgesamt investiert die Firma drei Millionen Euro in die Zusammenlegung der drei Standorte. Was mit den aufgegebenen Werken in Kirn und Sohren passiert, ist noch nicht entschieden.
Transportkosten fallen weg


Kuntz begründet die Umstrukturierung des Unternehmens mit Kostenvorteilen bei Verwaltung, Transport und Energie. Synergieeffekte werden geschaffen, Wärmereserven, die im Spanplattenwerk bei der Produktion anfallen, besser genutzt, sagt der Geschäftsführer. In Morbach könne Altholz verbrannt werden, um Energie zu gewinnen. In Kirn müssten verwertbare Holzreste verheizt werden. Zusätzlich fallen die Transportkosten zwischen den Werken weg, sagt Kuntz. Er spricht von einer Investition in die Zukunft des Morbacher Werks mit seinen dann insgesamt 220 Mitarbeitern.
Eine Chance zum Wachstum sieht Kuntz aufgrund der angespannten Situation bei der Beschaffung von Nadelholz derzeit nicht. Die Elka Holzwerke beziehen ihr Stammholz aus maximal 150 Kilometern Entfernung. Bei Holz, das von weiter herkommt, sind die Transportkosten zu hoch, sagt Kuntz. Bis 1990 habe in den rheinland-pfälzischen Wäldern ein Verhältnis von 60 Prozent Nadelwald zu 40 Prozent Laubbäume bestanden. Inzwischen habe sich das Verhältnis umgedreht, sagt Kuntz. Die Ansiedlung eines Sägewerks in der Pfalz, der neue Nationalpark im Hunsrück, neue Naturschutzgesetze und Zertifizierungen verschärften das Problem weiter. "Wir könnten mehr produzieren, wenn wir mehr Holz bekämen", sagt Kuntz.
2013 haben die Elka-Holzwerke bereits von zwei Schichten auf eine Schicht umgestellt und 40 Mitarbeiter abgebaut. Derzeit werden zwischen 800 und 900 Festmeter Stammholz pro Tag im Werk angeliefert. Das entspricht ungefähr 30 Langholz-LKW.
Trotz aller Probleme bei der Holzbeschaffung sieht Kuntz die Zukunft für sein Werk gesichert. Das Konzept, an einem Standort Spanplatten, Schnittholz und Naturholzplatten zu fertigen, sei einmalig in der Branche.
Firmenchef Karl-Robert Kuntz führt das Familienunternehmen in dritter Generation. Seine Frau Dagmar Hilden-Kuntz arbeitet im Verkauf. Tochter Larissa Kuntz, bereitet sich nach ihrem Studium als Wirtschaftsingenieurin auf ihren Abschluss im Masterstudium Holztechnik vor.Extra

Die Elka Holzwerke wurden 1903 in Kirn gegründet. 1908 kam der Standort Morbach, 1933 Sohren hinzu. Die Aufteilung auf drei Standorte war damals sinnvoll, weil Holz mit Pferdefuhrwerken oder wenig leistungsfähigen LKW transportiert wurde. Seit 2003 befindet sich die Verwaltung, seit 2012 auch der Unternehmenssitz in Morbach. cst

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