"Es gibt viel Arbeit - Fangt schon mal an!"

Thalfang · 240 Gäste haben mit Hans-Dieter Dellwo nach fast 24 Jahren den Abschied vom Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Thalfang gefeiert. Vor allem seine Verlässlichkeit und sein Mannschaftsgeist wurden gelobt.

Thalfang. So feierlich ging es in der Thalfanger Festhalle noch selten zu. Brennende Kerzen und Blumendekoration begrüßten die Gäste schon im Eingangsbereich. Die Halle selbst war zusätzlich geschmückt mit Gemälden und Plastiken. Die Schauspielern Barbara Ullmann vom Trierer Theater führte 240 teils prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Kirche charmant und humorvoll durch das Programm. Die 21-jährige Sängerin Janina Jungbluth aus Gielert sang wie ein Profi. Sie wechselte sich musikalisch mit einem Saxofonquartett der Kreismusikschule ab.
24 Jahre im Amt


Es war klar: Hier feiert einer, der Wert auf Ästhetik legt. Der sich als gelernter Schreiner für Kunst und Architektur interessiert. Der sich selbst als Gestalter sieht und nicht als Verwalter, der er nur vorübergehend in der Bezirksregierung Trier war.
Zeitgleich zum Papst verabschiedete sich Hans-Dieter Dellwo nach fast 24 Jahren als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang in den Ruhestand. Darauf nahm Landrat Gregor Eibes Bezug. Er sagte: "Ich bin mir sicher, dass du an deinem letzten Tag länger gearbeitet hast als der Papst. Bei ihm war um 16 Uhr Schluss." Eibes bescheinigte seinem Freund Hansi eine Persönlichkeit, die durch Arbeit und Leistung geformt sei.
Besonders geschätzt habe er seine Verlässlichkeit und, dass er immer als Mannschaftsspieler agiert habe. Der Landrat überreichte ihm eine Replik des Relieffragments vom fröhlichen Steuermann und merkte an, dass dies nicht das vergessene und zurückgegebene Hochzeitsgeschenk der Ex-Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron sei, mit der Thalfang einst hatte fusionieren wollen.
Staatssekretärin Heike Raab überbrachte dem dienstältesten Bürgermeister des Kreises Bernkastel-Wittlich den Dank der Landesregierung für sein Engagement mit Herz und Verstand. Sie nannte den Neubau des Schwimmbads und die Umwandlung des Erbeskopfs zum modernen Wintersportzentrum mit der Bildungsstätte Hunsrückhaus als Beispiele der bedeutenden Veränderungen unter Dellwos Ägide.
Christoph Holkenbrink, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, sprach für die kommunale Familie. Er dankte Dellwo für die tollen Ideen, mit denen er viele Diskussionen befeuert habe, und für seine in der Regel gute Laune. In einem Punkt sei Dellwo für ihn Vorbild gewesen: Er habe Bescheide so übersetzt, dass die Bürger sie auch verstanden hätten.
Eine konstruktive Streitkultur bescheinigte dem Mannschaftsspieler Dellwo die Beigeordnete Vera Höfner. Für seine menschliche Wärme, Aufrichtigkeit und Kompetenz bedankte sich der Rorodter Ortsbürgermeister Hermann Klein. Personalratsvorsitzender Martin Steinmetz hob Dellwos kollegiales Verhalten gegenüber den Mitarbeitern hervor.
Dellwo selbst bedankte sich bei seinen Gästen für deren Unterstützung seiner Arbeit. Er betonte, dass ihm die kleinen Orte immer am Herzen gelegen hätten und dass er froh sei, einen Beitrag zur Entwicklung des Hunsrücks geleistet zu haben. Sein Schlusswort lautete: "Es gibt viel Arbeit für die Zukunft: Fangt schon mal an!"

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