Es ist bereits der dritte Anlauf zum Bestattungswald

Hilscheid/Schönberg · In der Verbandsgemeinde Thalfang hat es bereits zweimal Anläufe für einen Bestattungswald gegeben. Für das 230 Einwohner zählende Schönberg war das Projekt zu groß, in Hilscheid fehlte ein geeignetes Waldstück.

Hilscheid/Schönberg. Derzeit diskutieren die Morbacher darüber, ob sie einen Bestattungswald einrichten sollen. Am 15. März entscheiden die Bürger an der Wahlurne, ob die Gemeinde die zusätzliche Bestattungsmöglichkeit schaffen oder darauf verzichten soll. Doch das ist nicht das erste Mal, dass sich Orte in unserer Region mit dem Thema befassen. In der Vergangenheit hat es bereits in Hilscheid und in Schönberg, beide Gemeinden liegen in der Verbandsgemeinde (VG) Thalfang, Überlegungen gegeben, einen Bestattungswald zu installieren. Vor etwa zehn Jahren hat sich der Rat der Gemeinde Schönberg intensiv mit dem Thema befasst. Damals habe sogar ein Geschäftsführer des Unternehmens Friedwald das Firmenkonzept vorgestellt, sagt Maja Calustian, die zu der Zeit Ortsbürgermeisterin von Schönberg gewesen war.
Friedwald ist eines von zwei großen Unternehmen, die gewerbsmäßig Bestattungswälder in Deutschland betreiben. Man sei Feuer und Flamme gewesen, doch sei das Projekt für den kleinen Ort nicht zu stemmen gewesen. Man habe versucht, die umliegenden Gemeinden für eine Kooperation für einen Bestattungswald zu gewinnen, aber diese hätten die Pläne seinerzeit abgelehnt. Damals hatte es auf dem Schönberger Friedhof keine Urnengräber gegeben. Deshalb hatte man die Idee verfolgt, diese Urnenplätze in einem Friedwald anzubieten.
Der Hilscheider Bürgermeister Detlef Haink ist vor drei Jahren von Bürgern aus seiner Gemeinde, aber dann im weiteren Verlauf der Diskussion auch aus der VG Thalfang und aus der EG Morbach auf die Idee eines Bestattungswaldes angesprochen worden. Man habe damals untersucht, ob dies möglich ist, musste aber davon Abstand nehmen. Das Problem: Haink war damals davon ausgegangen, dass für einen Bestattungswald ein Waldstück von 15 bis 20 Hektar notwendig ist. "Und eine solche große Fläche haben wir nicht", sagt er. Eine geeignete Fläche hätte man möglicherweise durch Zusammenlegungen im Zuge der Flurbereinigung erreichen können, doch sei die Zuwegung dahin schlecht gewesen. "Wir hätten das damals gerne gemacht", sagt er. Finanzielle Dinge hätten bei den Überlegungen keine Rolle gespielt, sagt Haink. cst

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort