Frauen wollen eine Insel mitten im Alltag schaffen

Morbach · Wenn es nach den Vorstellungen dreier Frauen geht, werden sich in der ehemaligen Morbacher Landwirtschaftsschule schon bald die Türen zur "Fraueninsel" öffnen. Sie soll Frauen die Möglichkeit bieten, sich 14 Tage zu treffen und auszutauschen. Den Raum stellt der Ortsbezirk Morbach kostenlos zur Verfügung.

 Antonia Jung, Inge Rawe und Dorothee Anton (von links) wollen schon bald in die ehemalige Landwirtschaftsschule einladen. Ein Besuch der Chiemsee-Fraueninsel gab den Anstoß für den Namen des künftigen Morbacher Treffpunkts für Frauen.TV-Foto: Ursula Schmieder

Antonia Jung, Inge Rawe und Dorothee Anton (von links) wollen schon bald in die ehemalige Landwirtschaftsschule einladen. Ein Besuch der Chiemsee-Fraueninsel gab den Anstoß für den Namen des künftigen Morbacher Treffpunkts für Frauen.TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. Einen Treffpunkt nur für Frauen wollen drei Morbacherinnen schaffen. Regelmäßig alle zwei Wochen soll Frau dort Gelegenheit erhalten, sich auszutauschen. Vielen Frauen fehle ein solcher Ort, sagt die Bischofsdhronerin Dorothee Anton.
Als Kursleiterin für biografisches Schreiben wird die 50-Jährige häufig mit "Wünschen, Sorgen, Erwartungen und Bedürfnissen" von Frauen konfrontiert. Ebenso wie ihre Mitstreiterinnen, Sozialpädagogin Antonia Jung (44) und Inge Rawe (57), die als Gestalttherapeutin das schöpferische Potenzial von Frauen fördert.
Bereichern sollen die Treffen bei Kaffee oder Tee Vorträge zu Themen wie Zeitmanagement oder zur "Rolle der Frau am Beispiel der Landwirtschaftsschule Morbach". Denn dort sind die Treffen geplant.
Nur noch ein neuer Anstrich


Die Nachfrage nach einem passenden Raum traf bei Ortsvorsteher Georg Schuh auf offene Ohren. Ein solches Angebot sei eine sehr gute und sinnvolle Idee: Deswegen unterstütze der Ortsbeirat das auch, indem er den Raum kostenlos zur Verfügung stelle. Zuvor sei lediglich ein neuer Anstrich erforderlich, was bis Ende August erledigt sein soll. Tische und Stühle seien vorhanden. Schuh wünscht sich, dass das Angebot auch rege angenommen wird.
Ein Name für das neue Angebot, das im September durchstarten soll, ist auch schon gefunden. Ein früherer Besuch der Chiemsee-Fraueninsel brachte Anton auf die Idee, den Treffpunkt "Fraueninsel" zu nennen. Die Frauen solle dort "eine Insel mitten im Alltag" erwarten - mit Gesprächen oder auch Stille sowie dem Angebot, gehört zu werden.
Die Idee für den Treffpunkt sei von Rawe ausgegangen. Die in Merscheid wohnende Kölner Therapeutin wollte einen Ort schaffen, an dem sich Frauen begegnen können.
Im Hunsrück lebten "tolle Frauen", denen ein solcher Treffpunkt fehle. Die Beweggründe von Jung sind ähnlich. Die Morbacherin will es Frauen ermöglichen, sich auszutauschen.
Der Raum Morbach sei in dieser Hinsicht "ein bisschen Brachland",s agt Rawe. Sie sie auf Initiativen wie das Frauenzentrum Courage in Simmern oder den Frauentreff Opal in Bernkastel-Kues.
Allerdings gebe es auch diese beiden Angebote leider nicht mehr. Wichtig sei, dass die Morbacherinnen vor Ort so etwas machen wollten.
Anton begeisterte sich für die Idee nicht zuletzt als Mitglied der Frauengruppe "Filia", ein Baustein des von der EU geförderten Projektes Frauengeschichte der Hunsrück-Region. Parallel zu diesem Engagement habe sich das für die Fraueninsel nach und nach ergeben. urs

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