Frühling mit besonderem Flair

MORBACH. Für den Morbacher Frühling 2003 hatte sich der Gewerbe- und Verkehrsverein ein neues Konzept ausgedacht: Die Morbacher Geschäftsleute gestalteten den Markt selbst. Hobby- und Kunsthandwerker blieben außen vor. Die Meinung der Besucher dazu fiel unterschiedlich aus.

 Begleitet von rhythmischen Trommelklängen der "Modern Music School" drängen die Besucher rund um den Unteren und Oberen Markt.Foto: Ursula Schmieder

Begleitet von rhythmischen Trommelklängen der "Modern Music School" drängen die Besucher rund um den Unteren und Oberen Markt.Foto: Ursula Schmieder

"Was wirbis jetzt gesehen haben ist gut." Hildegard Klein war froh, dasMitfahr-Angebot ihrer Tochter nach Morbach genutzt zu haben. ImVergleich zu anderen Märkten, "wo so ein Rummel ist", erschiender Hottenbacherin der Morbacher Frühling im positiven Sinn dochetwas gemütlicher. "Sehr schön - ein richtiges kleines Volksfest- ich war ja ewig nicht mehr in Morbach", stimmte ihre bei Alzeylebende Schwester Dorothea Friebe begeistert zu. Tier-Paradies lockt Kinder

Die ersten Kaufwilligen waren bereits morgens ab halb elf unterwegs gewesen, als die Stände vor den Geschäften noch bestückt wurden. Dass die Geschäfte erst um 13 Uhr öffneten, konnte sie nicht von einem gemütlichen Bummel rund um den Unteren Markt abhalten. Zur regulären Zeit schaute sich eine Familie aus Monzelfeld in aller Ruhe im Tier-Paradies um. Töchterchen Sarah durfte mit einem jungen Kaninchen auf Tuchfühlung gehen und tat ihren Eltern kund: "Ich möchte so was mal auch zu Haus haben."

Am entgegengesetzten Ende luden beim Hochwaldcafé 68 je etwa 80 Zentimeter lange Strudel hübsch aneinandergereiht zu einer kurzen, süßen Pause ein. Rainer Bölinger genehmigte sich ein Stück und meinte zum Marktgeschehen: "Mir gefällt er sehr gut." Im vorigen Jahr sei er auch in Morbach gewesen, erzählte der Maringer. "Der Markt ist schon klasse", bestätige der Morbacher Wolfgang Wüsten. Ulla Sachsenweger fand die Präsentation im Vergleich zum Vorjahr sogar schöner.

"Ich würde sagen, nicht so gut", meinte dagegen Christel Wekeriotas auf die Frage, wie ihr das neue Konzept "Morbach macht Markt" zusage. Sie vermisste die zuvor hier vertretenen Anbieter von Handarbeiten, Hobby- und Kunsthandwerk. Eine Meinung, die auch eine ältere Morbacherin teilte.

Radfahrer freuen sich über Begrüßung mit Sekt

"Ein bisschen langweiliger" fanden zwei 16-Jährige das Markttreiben. Christine Gemmel war dagegen beim Rundgang mit ihren kleinen Kindern gar nicht aufgefallen, dass an diesem Markt etwas anders war. Verständnis für die neuartige Aktion hatte Hilde Schell: "Ich würde doch denken, dass wäre auch mal gut, wenn die Geschäfte ihre eigenen Produkte vorstellen." Die Hundheimerin war mit ihrer Tochter zum Morbacher Frühling gekommen

Für Martina Krämer war es der erste Besuch des Morbacher Frühlings, deshalb konnte sie auch keinen Vergleich zu den Vorjahren ziehen. Sie war aber dennoch mit dem sehr zufrieden, was ihr geboten wurde.

"Wir sind mit einem Gläschen Sekt begrüßt worden, als wir abgestiegen sind", freute sich eine Thalfanger Radler-Gruppe. "Dieses Jahr bin ich mit dem Rad gekommen, weil ich hier im vorletzten Jahr ein Knöllchen gekriegt habe", gestand Theo Braun die Motivation für seinen sportlichen Ehrgeiz ein. Ärgerlich sei gewesen, dass er zuvor im Ort für 100 Mark eingekauft hatte und dann weitere 40 Mark fürs Parken zu zahlen hatte.

Kurz bevor es so richtig eng in den Straßen wurde, machte die "Modern Music School" mit rhythmischen Trommelklängen ihre Runde.

Parkplatzsuche gestaltet sich schwierig

Marco Hornberg geleitete die Musiker mit einer Altersstruktur von sechs bis 45 Jahren durch die Massen. Der ein oder andere staunte über diese Truppe. Nach oft langwieriger Parkplatzsuche schienen die Marktbesucher das Treiben aber sichtlich zu genießen.

Während dessen war bei den Ordnungshütern ein weiteres Mal "Chaos Infernale" - so einer der Geplagten - angesagt. "Ich bin gerade angefahren worden", berichtete Axel Schmitt und meinte das nicht etwa im übertragenen Sinn. "Es werden eigentlich jedes Jahr mehr - wir haben keinen einzigen Parkplatz mehr frei", kommentierte der Ordnungsamtsleiter die Situation zur begehrten Kaffeezeit. Doch des einen Leid ist des anderen Freud', sagt schon der Volksmund. "Wie die Leute sagen, muss es da unten ziemlich voll sein", meinte Kurt Müllers zufrieden. Da der Vorsitzende des Gewerbe-und Verkehrsvereins seinen Laden in der Bahnhofstraße geöffnet hatte, bekam er er vom Geschehen im Zentrum nur kaum etwas mit.

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