FWG steht unter Beschuss

THALFANG. Am Runden Tisch geht es heute, Donnerstag, im Zusammenhang mit der Schließung des Fleischwerks um die Zukunft des Standorts Thalfang. Das Gespräch wird durch politische Auseinandersetzungen im Vorfeld überschattet.

Im Zentrum der Angriffe ste-hen Äußerungen des Vorsitzenden der Freien Wählergemeinschaft Thalfang (FWG), Helmut Schuh. Er hatte den Runden Tisch als Idee seiner Gruppierung dargestellt und moniert, dass eine von der FWG vorbereitete Resolution gegen die Schließung des Fleischwerks im Dezember im VG-Rat nicht verabschiedet wurde. Brück und Hubert: "Infamer Vorwurf"

Zu Unrecht, wie Politiker der anderen Parteien meinen. Die Kritik Schuhs sei nicht akzeptabel, empören sich Horst Hubert und Bettina Brück. Der Ortsvereinsvorsitzende und die Fraktionssprecherin der SPD machen deutlich, dass der entsprechende Antrag von der FWG selbst zu Beginn der Sitzung zurückgezogen worden war. Den Vorwurf Schuhs, der Verlust der Arbeitsplätze habe bei ihnen einen geringeren Stellenwert als ein "abhanden gekommener Revierleiter", weisen Hubert und Brück als "infam" zurück. Ebensowenig wie die beiden Sozialdemokraten will Gereon Haumann (CDU) hinneh-men, dass die FWG die geistige Vaterschaft für den Runden Tisch für sich in Anspruch nehme. Die Idee sei bei einem Gespräch aller Fraktionen "geboren" worden. Und zwar nicht erst Anfang Dezember, als Schuh dies in einem Schreiben an VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo gefordert habe, sondern bereits am 7. November. Im übrigen habe Haumann die Stimme Schuhs vermisst, als es damals um die Schließung des Hochwald-Drahtwerks gegangen sei. Fraktionssprecher Uwe Kollmann stehe für eine andere Politik als der Vorsitzende, beschreibt Rudi Marx (FDP) das Problem der Gruppe. Kollmann: "Sehr unglückliche Situation"

Kollmann selbst empfindet die derzeitige Situation als "sehr unglücklich". Er habe die Resolution auf die Tagesordnung setzen lassen wollen, aber Gespräche am Tag der Sitzung hätten ihn bewogen, seine Meinung zu ändern. Für große Irritationen seinerseits habe die Tatsache gesorgt, dass der FWG-Antrag ohne sein Wissen mit seiner - Kollmanns - Signatur in den Kreistag eingebracht worden sei, allerdings von der VBB (Vereinigung Bürger für Bürger), obwohl im Kreistag eine Freie-Wähler-Gruppe vertreten sei. Schuh selbst kann die Schärfe der Auseinandersetzung nicht nachvollziehen. Nach wie vor habe er kein Verständnis dafür, dass die Resolution weder auf die Tagesordnung gesetzt, noch verabschiedet wurde. Der Vergleich mit dem Hochwald-Drahtwerk sei unpassend. Das Horather Unternehmen sei "illiqide und überschuldet" gewesen.

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