Gaucho-Klänge in der Walholzkirche

Unter dem Titel "Musik der brasilianisch-deutschen Kultur" fand am Sonntag eine Fortsetzung des Walholz-Konzert-Sommers statt. Trotz schlechten Wetters und fehlender Kostüme waren 160 Zuschauer von der mitreißenden Stimmung südbrasilianischer Gauchomusik begeistert.

 Die brasilianische „Grupo de artes nativas Anita Garibaldi“ mit Chor und den Instrumentalisten und Solosängern Jonas Bastianel an der Gitarre und Clovis Frozza am Akkordeon begeistern die Zuschauer in der Walholzkirche mit Musik aus ihrer Heimat. TV-Foto: Konstantin Grosse

Die brasilianische „Grupo de artes nativas Anita Garibaldi“ mit Chor und den Instrumentalisten und Solosängern Jonas Bastianel an der Gitarre und Clovis Frozza am Akkordeon begeistern die Zuschauer in der Walholzkirche mit Musik aus ihrer Heimat. TV-Foto: Konstantin Grosse

Hunolstein/Weiperath. (kg) Ganz im Zeichen Brasiliens stand das dritte Konzert der schon traditionellen Reihe in der Walholzkirche. "Grupo de artes nativas Anita Garibaldi" hieß die Formation aus Lajeado in Rio Grande do Sul, der Heimat der traditionellen Gauchomusik und gleichzeitig dem südlichsten Bundesstaat Brasiliens. Die Gruppe ist anlässlich der Internationalen Begegnungswoche in Lagenbeck in Deutschland. Für Michael Pinter vom Hunsrückvereins eine Selbstverständlichkeit, "meine Freunde aus Brasilien zu diesem Konzert einzuladen". Mit Gitarre, Gesang und Akkordeon brachten Jonas Bastianel und Clovis Frozza, begleitet von einem 20-köpfigen gemischten Chor, das Liedgut ihrer Heimat in den Hunsrück.Bastianel und Frozza überzeugten durch eine beeindruckende Intensität. Die Musik der Gauchos handelt von Freiheit und schwerer Arbeit, von schönen Frauen und von unerfüllten Wünschen. Die meisterhaft vorgetragenen und von den beiden Künstlern virtuos begleiteten Stücke gaben einen Eindruck über den schweren Kampf gegen Armut und Knechtschaft. In der Tat handelt es sich beim brasilianischen Gaucho um die arme Bevölkerungsschicht der ausschließlich von Viehzucht geprägten Region Rio Grande do Sul. Die Kirchengemeinde Hunolstein als Veranstalter und der Hunsrückverein Morbach als Unterstützer boten ihren Zuschauern ein beeindruckendes Erlebnis, das allerdings noch schillernder hätte sein können. Dass die Gruppe ohne traditionelle Kostüme auftrat, störte das Gesamtbild etwas. Leider waren die Trachten während der Verschiffung von Brasilien verloren gegangen. Allerdings schien das die Zuschauer nicht so sehr zu stören, spendeten sie den Künstlern stehend Applaus und forderten zwei Zugaben. In seiner Schluss-Ansprache bedankte sich Michael Pinter bei den Delegationsleitern Lucilda Ahlbeck und Elio Dahmer und ließ mit einem Glas Sekt für jeden Zuschauer eine alles in allem gelungene Veranstaltung ausklingen.

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