Geduldsprobe für die Anwohner

Der Rohbau am Bergweg in Gemeinde-Hand ist schon seit Jahren kein schöner Anblick (der TV berichtete). Möglicherweise wird sich aber bald entscheiden, wie es dort weitergeht.

 Wird der Rohbau am Bergweg künftig vom Kindergarten genutzt? Die Frage ist verquickt mit der demografischen Entwicklung in Morbach. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Wird der Rohbau am Bergweg künftig vom Kindergarten genutzt? Die Frage ist verquickt mit der demografischen Entwicklung in Morbach. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Morbach. Das "Haus am Bergweg" ist in Morbach zu einem Begriff geworden. Seit Jahren ist der Rohbau unmittelbar neben dem Kindergarten kein schöner Anblick.

Als Ratsmitglied Marcus Heintel in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates fragte, was mit dem Gebäude denn nun passieren solle, wusste jeder in der Runde, wovon er spricht. Es ist schon etliche Jahre her, dass die Gemeinde sich mit Blick auf den Kindergarten für den Kauf des Wohnhaus-Rohbaus entschieden hatte. 2003 sind im Zuge der Kindergarten-Erweiterung bereits "Bestandssicherungsarbeiten" in die Wege geleitet worden.

Dass sich seither an dem Bau nichts getan hat, begründet Theo Gätz, Büroleiter im Morbacher Rathaus, mit der ohnehin zu überprüfenden Konzeption des Kindergartens: "Wir überlegen, wie wir da insgesamt herangehen." Dass etwas geschehen muss, steht laut Gätz jedoch außer Frage: Ansonsten sei die Gemeinde nämlich nicht in der Lage, "den rechtlichen Anspruch der Kinder auf einen Kindergartenplatz zu erfüllen". Und das betreffe alle Kindergärten der Gemeinde.

Momentan könne die Morbacher Kindertagesstätte zum Beispiel Kinder frühestens drei Monate vor ihrem dritten Geburtstag aufnehmen. Für die Aufnahme von Jüngeren sei derzeit einfach nicht genug Platz vorhanden, erklärt der Büroleiter.

Bei der neuen Konzeption wird aber nicht nur der Rohbau am Bergweg eine Rolle spielen, sondern auch ein seit Jahren angemietetes Nachbarhaus. In die frühere Ferienwohnung ist seit 2001 die fünfte Gruppe der Tagesstätte ausgelagert. Sollte eine Umnutzung des Rohbaus für den Kindergarten möglich sein, würde dieses "Provisorium" laut Gätz entfallen: "Es sollte schon so sein, dass dann alles unter einem Dach ist."

Abwarten, wie sich die Kinderzahlen entwickeln



Eine frühere Planung für einen zweigruppigen "Regel-Kindergarten" im Haus am Bergweg ist laut Gätz mittlerweile überholt. Damals seien separate Ruheräume für die Kleinsten oder Wickelräume zum Beispiel noch kein Thema gewesen.

Dass die Entscheidungen immer wieder hinausgeschoben wurden, hat laut Gätz auch mit dem demografischen Wandel zu tun. Bisher habe eher die Meinung vorgeherrscht, vielleicht erst noch abzuwarten, wie sich die Kinderzahlen entwickeln.

Wider Erwarten sei die Zahl aber bisher nicht gesunken. Sie sei vielmehr erstaunlicherweise seit Jahren konstant. Die Menge von rund 100 Kindern zu Beginn eines Kindergartenjahres erhöhe sich im Laufe des Jahres stets auf je 25 Kinder in den fünf Gruppen.

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