Glückliche Hühner und ein teurer Sohn

Wenn die Feuerwehr zu einem Einsatz ausrückt, geht es alles andere als lustig zu. Doch in 25 Jahren als Wehrführer von Hilscheid hat Ortsbürgermeister Detlef Haink auch etliche amüsante Anekdoten erlebt.

 Die Geschenke zum 25-jährigen Wehrführer-Dienstjubiläum sind so ganz nach dem Geschmack von Detlef Haink, der in Hilscheid nicht nur Feuerwehrchef ist, sondern auch Ortsbürgermeister. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Geschenke zum 25-jährigen Wehrführer-Dienstjubiläum sind so ganz nach dem Geschmack von Detlef Haink, der in Hilscheid nicht nur Feuerwehrchef ist, sondern auch Ortsbürgermeister. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hilscheid. (urs) Seine offizielle Ernennung zum Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Hilscheid liegt noch keine 25 Jahre zurück. Doch da Detlef Haink dieses Amt im April 1982 bereits kommissarisch übernommen hatte, haben die Kameraden sich für dieses Datum entschieden, um ihrem langjährigen Chef eine Überraschung zu bereiten. Und die ist ihnen gelungen. "Meine Frau hatte mich nach Trier entführt und als ich zurück kam, da ging die Sirene", berichtet Haink von dem seltsamen Tag. Denn als er flugs zum Feuerwehrhaus eilte, empfing ihn statt des gewohnt hektischen Gewusels ein Spalier uniformierter Feuerwehrkameraden im Gemeindehaus nebenan. Überraschungen wie diese hat der 52-Jährige schon öfter erlebt. Eine musste er sich allerdings auch ordentlich was kosten lassen. Denn just als er - gerade ein Jahr in Amt und Würden - unerwartet in Hilscheid ganz allein die Federführung inne hatte für die Ausrichtung der Verbandsgemeinde-Wettkämpfe, ereilte ihn eine freudige Nachricht: Einen Tag vor Beginn des Wettkampfwochenendes wurde sein Sohn, das erste von zwei Kindern, geboren. "Von Samstag bis Montag war das große Fest - und ich musste die vielen Runden geben", erinnert sich Haink. "Das war ein teurer Sohn", bekräftigt Ehefrau Gabriela. Und dann war da noch die Geschichte mit dem Brand, dem Mitte der 80er-Jahre Scheune und Stall eines Anwesens in Hilscheid zum Opfer fielen. Dank des funkelnagelneuen B-Strahlrohres hatte die Wehr zumindest das Wohnhaus retten können - und das Vieh im Stall. Die beiden Hühner der Hauseigentümerin schienen jedoch in den Flammen umgekommen zu sein. Bei Aufräumarbeiten am folgenden Tag gab es dann die freudige Überraschung, als die beiden Vermissten aus einem in der Scheune abgestellten Brotbackofen heraus- kletterten. Die Besitzerin der Tiere sei überglücklich gewesen, hat Haink noch heute die Situation vor Augen. Aber auch die "Riesenpanik" bei einem Ausflug nach Venedig wird er wohl nie vergessen. Wegen der großen Teilnehmerzahl war die Hilscheider Busgesellschaft auf zwei Gondeln aufgeteilt worden, von denen eine, so Haink, plötzlich "zu dampfen" anfing. Die Boote seien einfach überladen gewesen. Abgesehen davon, dass sämtliche Nichtschwimmer Angst hatten, sei vor allem eine Frau - keine Hilscheiderin - in Panik geraten. Sie habe den Bootsführer am Hals gepackt und ihn bedrängt, sofort anzulegen - was der Ärmste dann auch schnellstens tat. Hainks Entscheidung für die Freiwillige Feuerwehr fiel im Zuge der Neuaufstellung der Hilscheider Wehr im Jahr 1965. Bald danach hätten auch schon die ersten Wettkämpfe auf Verbandsgemeindeebene stattgefunden. "Das hat uns jungen Leuten natürlich imponiert und Spaß gemacht", sagt Haink, der seit 1970 Mitglied der Wehr ist. Das spiegelt sich auch in den Erfolgen der Wehr, die seit 1968 Jahr für Jahr an den Wettkämpfen der Verbandsgemeinde teilgenommen hat. Bei Landeswettkämpfen schafften die Hilscheider Mitte der 70er-Jahre sogar den ersten Platz.

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