Gonzerath im Wandel der Zeit

Der Heimatverein Gonzerath lädt zu einem Streifzug durch die jüngere Geschichte des zweitgrößten Ortsteils von Morbach an. Am Samstag wird der Bildband "Gonzerath im Wandel der Zeit" in der Schackberghalle vorgestellt.

Gonzerath. Die Männer und Frauen rund um Willi Gorges und Richard Klippel haben im Rahmen der Vorbereitungen zu einer Chronik zahlreiche historische Fotos zusammengestellt. Das erste Produkt dieser aufwendigen Arbeit liegt jetzt vor, der historische Bildband "Gonzerath im Wandel der Zeit". 250 bisher weitgehend unveröffentlichte Bilder sind darin zu sehen. "Drei Jahre Arbeit stecken da drin", sagt der Vereinsvorsitzende Willi Gorges. Das langfristige Ziel sei nach wie vor die Erstellung einer Heimatchronik mit Unterstützung des Heimatforschers Stefan Kritten. Von Kritten stammt der Vorschlag, zunächst mit einem Bildband zu beginnen.

Den Ratschlag haben die Gonzerather gern angenommen. Schließlich gibt es noch gar kein Werk dieser Art. Das Werk soll "Vergangenes wieder in Erinnerung rufen und Entwicklungen aufzeigen, die Gonzerath in den vergangenen 100 Jahren durchlaufen hat", sagen Willi Gorges und sein Stellvertreter Richard Klippel in der Einleitung.

Zurück zum Bildband: Der Band startet mit alten und neuen Dorfansichten. Straßenzüge werden jeweils im alten und neuen Gewand gezeigt. Der fotografische Streifzug führt vom Kendelen-Wald über die Pfarrkirche St. Antonius bis zum Gonzerather Kriegerdenkmal, das 1920 eingeweiht wurde.

Einen großen Umfang im 127 Seiten langen Werk nehmen Menschen ein, die in Gonzerath leben oder gelebt haben. Originale wie Peter Rösler ("Beyl Pit") oder Mathias Eiserloh ("Keipe Deere") , aber auch Kinder und Familien werden porträtiert. Viele werden sich oder Angehörige auf Hochzeits-, Klassen- und Familienfotos oder Darstellungen des Vereinslebens wiedererkennen.

Ein Foto wird bei vielen unangenehme Erinnerungen wecken: der Großbrand in Gonzerath, der am Ostermontag 1966 vier Häuser zerstörte. Ein Blitzschlag war die Ursache. Gertrud Gorges, die Ehefrau des Heimatverseins-Vorsitzenden, erinnert sich: "Wir kamen gerade vom Osterausflug aus Börfink zurück. Ich legte die Tochter auf den Wickeltisch. Da knallte es auch schon." Sekunden später war die Ortsmitte voller Qualm. Gorges: "So etwas möchte ich nicht noch einmal erleben."

Willi Schmitt, der damalige Torwart der Gonzerather Fußballmannschaft und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, wohl ebenso wenig. Auch sein Haus war betroffen. Die Kicker hatten zu dem Zeitpunkt ein Meisterschaftsspiel in Sohren. Weil einige seiner Feuerwehrkameraden ebenfalls in der Mannschaft waren, titelte eine Boulevard-Zeitung damals: "Vier Häuser brannten, Feuerwehr spielte Fußball."

Der Bildband "Gonzerath im Wandel der Zeit" erscheint im September im Suttonverlag und wird 17,90 Euro kosten. Der Heimatverein stellt ihn am Samstag, 5. September, 19.30 Uhr, in der Schackberghalle vor.

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