Schule Kleine Klassen, persönliche Atmosphäre

Thalfang · Geringe Schülerzahlen der weiterführenden Schule in Thalfang haben den Verantwortlichen in der Vergangenheit Sorge bereitet. Doch dieselben Daten können auch von Vorteil sein. Das erfuhren potenzielle Fünftklässer und ihre Eltern vor Ort beim Schnuppertag.

 Nele und Anja (rechts) zeigen Amelie (links) und Jenny im Fach Chemie Experimente mit Haushaltsmitteln. Die Väter schauen interessiert zu.

Nele und Anja (rechts) zeigen Amelie (links) und Jenny im Fach Chemie Experimente mit Haushaltsmitteln. Die Väter schauen interessiert zu.

Foto: TV/Christoph Strouvelle

Interessiert schauen die Viertklässler Jenny und Amelie auf die kleinen Gläser im Chemieraum der Thalfanger Erbeskopf-Realschule plus, die die Zehntklässler Anja und Nele abwechselnd mit verschiedenen Haushaltsreinigern und  mit Rote-Bete-Saft füllen. Nur wenige Tropfen, und schon verändern sich die Farben der Flüssigkeiten in den Gläsern.

Jenny und Amelie aus Hermeskeil sind an diesem Tag nach Thalfang gekommen, um sich beim  Schnuppertag, den die Realschule plus jedes Jahr veranstaltet, ein Bild von der Atmosphäre in der Schule zu machen und herauszufinden, welche Fächer sie erwarten und was ihnen Spaß macht. Schüler der Realschule plus führen sie durch verschiedene Klassen, in denen die Jungen und Mädchen schnitzen, an Computern arbeiten, im Hauswirtschaftsraum Waffeln backen und über das Streitschlichterprogramm der Schule informieren.Wieso erwägen Kinder aus Hermeskeil, die Realschule plus in Thalfang zu besuchen? „Wir haben von der Thalfanger Schule nur Gutes gehört, sie hat einen guten Ruf“, sagt Michael Vieille, der Vater von Jenny. Er verspricht sich aufgrund der geringeren Schülerzahlen und der kleineren Klassen eine bessere Förderung seiner Tochter. Die Schüler, die derzeit die Erbeskopf-Realschule plus besuchen, stellen das Persönliche der Thalfanger Schule heraus. „Hier kennt jeder jeden“, sagt die 16 Jahre alte Anja, die das zehnte Schuljahr besucht. Man könne mit jedem Lehrer reden, egal, ob es schulische oder private Dinge betrifft, sagt sie. „Man hat einen guten Überblick und kennt die Leute alle“, sagt Robin aus dem siebten Schuljahr. Dazu kommen die vielseitigen Spielmöglichkeiten während der Pausen, sagt er.

Die Kinder stehen gegen Ende ihrer Grundschulzeit vor einer wichtigen Entscheidung, sagt Schulleiterin Sabine Becker. „An einem Schnuppertag, an dem alle Lehrer und Schüler da sind, kann man am besten sehen, wie die Schule aufgestellt ist und die Atmosphäre spüren“, sagt sie.  Die Schüler, die die Interessenten durch die Schule führen, können auf Fragen der Viertklässler und ihrer Eltern antworten.

Wie viele Interessenten an diesem Tag kommen, kann Becker nicht sagen. Doch seien es deutlich mehr als in den Vorjahren, sagt sie. „Die Leute wissen, dass sich die Sanierung dem Ende zuneigt und dass die Schüler aus der Containeranlage ins Stammgebäude zurückkehren“, sagt Becker. Gerade die Problematik der Container hatte zu einem Einbruch bei den Anmeldezahlen geführt: Lediglich 20 Schüler besuchen derzeit das sechste Schuljahr, da sich vor zwei Jahren im Anmeldezeitraum niemand von den Eltern vorstellen konnte, wie ein Unterricht in einer Containeranlage funktionieren soll. „Kommendes Jahr rechnen wir wieder fest mit zwei Klassen“, sagt sie. Die Freude, in diesem Halbjahr wieder in das angestammte Gebäude zurückzuziehen, ist der Schulleiterin anzumerken. Denn dann sind die Klassen und die Fachräume technisch bestens ausgerüstet, die Fachräume wie Biologie, Physik und Chemie seien dann methodisch und didaktisch auf dem neuesten Stand, sagt sie.

(cst)
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