Gründer, Grizzlys und Geburtstag

ERBESKOPF. Das Hunsrückhaus wird fünf Jahre alt. Das "Kind im Vorschulalter" serviert auch 2005 eine Fülle unterschiedlichster Angebote: Die Bandbreite reicht von den Natur-Foto-Tagen über die Regionaltagung zum Thema demografische Entwicklung, eine Ausstellung über die Hunsrückbahn bis hin zum Bergfest für Menschen mit und ohne Behinderung und der Eröffnung des Gipfelsteigs.

Das muss man den Machern im Hunsrückhaus schon lassen: An guten Ideen mangelt es ihnen nicht. Wer im neuen Programm blättert, muss entscheidungsfreudig sein. Insgesamt 138 feste Veranstaltungen von A wie Apfelbrand bis Z wie Zeichenkurs machen Interessierten die Qual der Wahl schwer. Doch vor dem Ausblick wirft Corinna Albert einen Blick ins vergangene Jahr und zieht Bilanz. Und die kann sich nach Auffassung der pädagogischen Leiterin des Hunsrückhauses sehen lassen: Gestiegen sind die Besucherzahlen: 9250 zahlende Gästen allein in der Ausstellung, das ist das beste Ergebnis in der fünfjährigen Existenz des Hunsrückhauses. Daran trägt die Krippenausstellung mit 5400 gelösten Eintrittskarten den Löwenanteil.Besuchermagnet Krippenausstellung

Zurückgegangen sind die Zahlen bei den gebuchten Veranstaltungen. Das führt Albert auf das Großereignis des vergangenen Jahres zurück. Schulklassen und Familien, die sonst Stammgäste am Erbeskopf sind, zog es 2004 eher zur Landesgartenschau nach Trier. Über diese Entwicklung ist Albert nicht böse: "Denn wir haben diese Zielgruppe auch auf dem Petrisberg erreicht." Die Werbetrommel für das Hunsrückhaus sei dort so stark gerührt worden, dass für sie feststeht: Im Jahr 2005 finden viele Trierer den Weg zum Erbeskopf. Alles in allem statteten 2004 18 881 Besucher dem Hunsrückhaus einen Besuch ab, ebenfalls ein Rekord in der fünfjährigen Geschichte. Indirekt verdankt die Bildungsstätte der Landesgartenschau einen Besuchermagneten für 2005. Denn der Modell- und Eisenbahnclub Traben-Trarbach, der für den Petrisberg einen Erbeskopf im Miniatur-Format nachgebaut hatte, organisiert für November eine Ausstellung über die "Hunsrückbahn". Ebenfalls positiv: "Die Natur-Foto-Tage sind gut angekommen", freut sich Albert. Für den Organisator Hans-Martin Braun gab es deshalb keine Frage: Die Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt. Stolz ist der Tier-, Natur- und Reisefotograf aus Schauren, der die Tage im März und April federführend organisiert, dass er Hans-Peter Schaub, Chefredakteur der Zeitschrift NaturFoto, zu einem Seminar "Naturfotografie, analog oder digital" verpflichten konnte. Atemberaubende Bilder sind während der Foto-Ausstellung "Vom Hirschkäfer bis zum Grizzly" zu sehen. Hinter verschlossenen Türen tagt die Gesellschaft Deutscher Tierfotografen, Treffen der Regionalgruppe Hessen-Pfalz-Saarland. Doch Naturfotografen aus der Region müssen nicht allzu enttäuscht sein: Auch sie werden zu einem "Jour fixe" eingeladen (13. März, 14 Uhr). Zudem findet ein Digital-Seminar für Canon-Fotografen statt. Einen Augenschmaus gibt es zum Abschluss (10. April, 15 Uhr, Thalfanger Festhalle) mit vier Dia-Vorträgen renommierter Fotografen. Bereits am Freitag kommen die Film-Freunde auf ihre Kosten. Sechs Jahre hat der Weiskirchener Regisseur Willi Graf "Die Wilderer vom Hochwald" mit 120 Laiendarstellern gedreht. "Existenzgründungen in der Umwelt- und Ökologie-Branche" heißt ein Seminar, das Studierende und Hochschulabsolventen ansprechen will. Erstmals findet eine IVV-Wanderung am Erbeskopf statt. Zuvor will das Hunsrückhaus im April den Gipfelsteig am Erbeskopf eröffnen. Premiere hat auch das Integrative Bergfest, ein Begegnungstag für Menschen mit und ohne Handicap. Unter dem Motto "Unser Dorf soll jünger werden" befassen sich Fachleute und interessierte Laien auf der Regionaltagung zur nachhaltigen Entwicklung erneut mit dem Thema Demografie. Die eigentliche Jubiläumsparty des Geburtstagskindes steigt im Juli, und zwar im Rahmen des Sommerfestes. Eine Foto-Ausstellung soll den Gästen zeigen, wie sich die Bildungsstätte aus den Anfängen bis heute entwickelte.

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