Brauchtum Gutes Wetter und Jubiläum locken Tausende Narren

Gonzerath · Karneval im Sommer? Zum Jubiläum durchaus. Die Gonzerather Hejele feiern ihr 55-jähriges Bestehen.

 Die „Schmetter“-linge von den Volleyballern aus Gonzerath.

Die „Schmetter“-linge von den Volleyballern aus Gonzerath.

Foto: Christoph Strouvelle

 In Gonzerath ist gut Fastnacht feiern – in diesem Jahr sogar zweimal. Die Hejele vom Gonzerather Karnevalsverein (GKV) haben ortsansässige Narren und die umliegenden Karnevalsvereine eingeladen, um mit ihnen  gemeinsam das 55-jährige Bestehen  zu feiern.

Und sie sind gekommen, zum Jubiläumsumzug sogar zahlreicher als an Fastnachtsdienstag: 43 Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen mit 560 Aktiven haben sich auf den Weg vom Oberdorf auf die Lunn bis zur Alten Schule gemacht – fast doppelt so viele wie im Februar. Nach der Auflösung des Zuges haben die Narren dann gemeinsam vor der Schackberghalle weiter gefeiert.

Auffallend: Viele Gruppen sind gekommen, die sonst nicht in Gonzerath mit dabei sind, wie die Allenbacher Steppmäd. Sie haben das letzte Mal vor elf Jahren am vorhergegangenen Jubiläumsumzug teilgenommen. Wieso sie jetzt wieder nach Gonzerath gekommen sind? „Wir lieben Fastnacht, und Gonzerath ist immer geil!“, rufen sie enthusiastisch. Die Wehlener Eulen sind mit ihrem Prinzenpaar Günther III. und Sylvia II. erschienen. „Hier ist Stimmung und Spaß, was man von einem Fastnachtsumzug erwartet“, sagen sie. Die weiteste Anreise hat eine Gruppe aus Waldkirch, die sich Gonzerath als Ziel für ihren Sommerausflug ausgewählt hat. Deren Verkleidung ist typisch alemannisch: wilde, furchteinflößende Raubtierlarven, wie die Gesichtsmasken in der alemannischen Fastnacht genannt werden, kombiniert mit einem Tierfellkostüm mit langen Haaren. Rund 4000 Besucher feiern bei sommerlichen Temperaturen. Buntgekleidete Damen verteilen verkleidet als Vitaminbomben Aprikosen und Wassermelonen unter den Besuchern, und die Gonzerather Fußballer schießen mit ihren Wasserpistolen die Besucher des Zuges und sich selber nass.

Bereits am Vorabend haben die Gonzerather Hejele ihre Jubiläumssitzung gefeiert. Ortsvorsteher Dietmar Thömmes ist noch am Tag danach begeistert. „Das waren super Darbietungen“, sagt er. Wie üblich sei dabei das Ortsgeschehen aufs Korn genommen worden. Besonders angetan hat es ihm ein gemeinsamer Tanz der Tanzgruppen Mamas, Die wo danze welle und einem Teil der Prinzengarde, sagt er. Thömmes: „Das waren insgesamt 23 Tänzer, das haben wir hier noch nie gehabt. Da war die Bühne fast zu klein.“

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