Holzproduktion vor der Haustür

Der meteorologische Frühling hat begonnen. Das merke ich nicht unbedingt am geschmolzenen Schnee oder an den Plusgraden auf dem Thermometer. Das merke ich vor allem an meinem Hermann. Von Frühjahrsmüdigkeit ist in diesem Jahr bei dem Mann nichts zu merken.

Im Gegenteil: Als erstes schaffte er Spaten, Rechen und Schaufel aus dem Keller. Und dann war er plötzlich verschwunden. Stundenlang. Als er wiederkam, hatte er den Hänger voller kleiner Bäume. Gemeinsam mit dem Nachbarn lud er jedes einzelne Bäumchen ab.

Ich tippte zunächst auf Weltuntergangs-Stimmung. Ganz nach dem Motto: Und wenn morgen die Welt untergehen würde, würde er noch ein ganze Apfelbaum-Allee pflanzen.

Aber völlig falsch. "Hermann", sagte ich, "das sieht aus, als wolltest du den ganzen Garten umpflügen". Was soll ich sagen? Er will es auch. "Liss", sagte er mit einem leicht herablassenden Tonfall, "hast Du nicht die Aussage des Heidenburger Försters am St.-Albinus-Tag gelesen. Holz ist im Vergleich zu Öl so günstig, da springt leicht ein kleiner Urlaub raus." Künftig wird unser Kamin wohl ausschließlich mit Holz aus dem eigenen Garten befeuert. Und was den Urlaub angeht, der durch den Holzanbau herausspringen soll: Das muss er auch. Im eigenen Garten einen Liegestuhl aufstellen, ist kaum mehr möglich, bedauert Eure

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