AUS DEM ARCHIV: Dezember 2018 Viel Technik zeigt den Urwald von morgen

Hilscheid · Am kommenden Wochenende wird die neue Dauerausstellung im Hunsrückhaus offiziell eröffnet. Sie soll Besucher animieren, im Anschluss den Wald selbst zu entdecken.

Bis zur Eröffnung am Wochenende ist in der neuen Dauerausstellung im Hunsrückhaus am Erbeskopf noch viel zu erledigen. Ranger und Projektleiter kümmern sich gerade um ein Stück Gaze, das an den Wänden mittels der passenden Beleuchtung für das richtige Ambiente sorgt. Auf dem Foto von links: Matthias Wagner, Thomas Josten, Bernd Anell und Hartmut Hoffmann.

Bis zur Eröffnung am Wochenende ist in der neuen Dauerausstellung im Hunsrückhaus am Erbeskopf noch viel zu erledigen. Ranger und Projektleiter kümmern sich gerade um ein Stück Gaze, das an den Wänden mittels der passenden Beleuchtung für das richtige Ambiente sorgt. Auf dem Foto von links: Matthias Wagner, Thomas Josten, Bernd Anell und Hartmut Hoffmann.

Foto: Christoph Strouvelle

Noch ist die obere Etage des Hunsrückhauses eine große Baustelle. Da liegen Kabel auf dem Boden und stehen Kartons auf dem Boden, der mit Kartons abgeklebt ist. „Doch am Wochenende ist hier eine richtig schöne Ausstellung“, sagt Thomas Josten, Projektleiter der neuen Dauerausstellung im Hunsrückhaus am Erbeskopf. Er selbst ist hart gefordert, seine Hände sind vom Streichen von schwarzer Farbe gesprenkelt. „Tagsüber sind die Handwerker aktiv, nachts kommen die Programmierer.“ Denn in der neuen Dauerausstellung ist viel Technik verbaut, die noch entsprechend eingestellt werden muss.

Und trotzdem ist beim genauen Hinsehen bereits zu erahnen, was die Besucher ab dem kommenden Wochenende nach neun Monaten Aufbauzeit in der fensterlosen Ausstellung erwartet. Da laufen bereits Fernseher im Eingangsbereich der 300 Quadratmeter großen Ausstellung, die sich anschalten, sobald jemand den Bereich der angeschlossenen Bewegungsmelder betritt.

Und im großen Ausstellungsraum sieht man bereits die schwarzen Baumstämme auf den Vorhängen und den Spiegeln, die die Besucher in einen Wald versetzen sollen und die noch von hinten beleuchtet werden. „Die Besucher tauchen ein in die Ausstellung und werden ein Teil davon“, sagt er. „Sie sollen das Gefühl haben, als ob sie durch einen dunklen Wald laufen.“

Im großen Ausstellungraum stehen auch die vier Kuben, in denen Josten gemeinsam mit vier Rangern vom Nationalpark und den Mitarbeitern der Agentur Kunstraum, die die Konzeption entworfen haben, geschaffen haben. In den Kuben werden unterschiedliche Themenkomplexe zum Nationalpark behandelt. Da ist zum einen der Wald mit seinen vielen Lebewesen, die sowohl über als auch unter der Erde miteinander in Verbindung stehen und miteinander verknüpft sind. Dann sind es die Moorlandschaften, die typisch sind für den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. „Es geht um Verständnis, warum wir im Nationalpark Waldfläche in Moorfläche umwandeln“, sagt Josten.

In einem dritten Kubus erfahren die Besucher, was ein Nationalpark überhaupt ist. „Wir lassen es durch unsere Ranger in einer Projektion erklären“, sagt Josten. Die vierte Fläche befasst sich mit Lebensräumen im Nationalpark, wie den Buchenwäldern, den Arnikawiesen und den Bächen. Hier tauchen die Besucher auf digitale Weise besonders intensiv in die Welt des Nationalparks ein. Denn auf dem Buch in der Mitte des Kubus sind die diversen Landschaften abgebildet.

Ein Beamer an der Decke merkt, welche Seite aufgeschlagen ist und projiziert die entsprechenden Bilder an die drei Wände, die den Kubus begrenzen. „Wir zeigen hier den Stand der aktuellen Ausstellungstechnik“, sagt Guido Lotz vom Nationalparkamt. Die vier Kuben seien jeweils gleich aufgebaut, erklärt er. An der Stirnseite ist das jeweilige Thema aufgeführt. An den Seiten werden Themen vertieft sowie über Wissensmodule weitere Fakten vermittelt. Ebenfalls im Raum: Monitore und Hörstationen, um Tiere und Natur zu erfahren.

Das Ziel der Ausstellung: „Sie soll die Menschen animieren, sie sollen Lust auf Natur bekommen und rausgehen“, sagt Josten.

500 000 Euro investiert der Nationalpark in die neue Dauerausstellung. Hinzu kommen 200 000 Euro für eine Außenpräsentation hinter dem Hunsrückhaus, die 2019 folgen soll.

Die Deutsche Bundesumweltstiftung in Osnabrück fördert das Projekt mit 200 000 Euro. „Es ist wenig Geld für eine solche Ausstellung“, sagt Josten. „Hier ist richtig viel erreicht worden.“

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