Immerter Wehrmänner dürfen hoffen

IMMERT. Nach dem Straßenausbau fasst die Gemeinde Immert die Sanierung ihres Gemeindehauses ins Auge. Sollte dieses Haus auch erweitert werden, dann würde der vorgesehene Ausbau eines alten Bauernhauses entfallen.

Das Bürgerhaus der Gemeinde Immert ist in die Jahre gekommen. "Das war früher die Schule für Immert, Etgert und Gielert", erklärt Ortsbürgermeister Bernd Weinig. Die Toilettenanlage stammt seines Wissens noch von 1962. Da sei nie etwas größeres dran verändert worden. Gleichzeitig soll die Elektroheizung ersetzt werden. "Die kostet ein Heidengeld und bringt letztendlich nicht viel", führt er das Dilemma vor Augen. Denn die Heizung lädt nachts auf und sorgt daher morgens für Wärme im Haus. Für ein überwiegend abends genutztes Gemeindehaus sind das aber nicht die optimalen Bedingungen.Anbau als Alternative

Das Defizit der Unterhaltung betrug im Jahr 2003 zum Beispiel 1500 Euro - Tendenz steigend. Im Zuge der Sanierungsplanungen zieht die Gemeinde auch einen Anbau an das Bürgerhaus in Betracht. Dieser könnte eine Alternative zu dem geplanten Umzug der Freiwilligen Feuerwehr in ein altes Bauernhaus in der Ortsmitte sein. Das von der Gemeinde gekaufte Anwesen beherbergt derzeit die öffentliche Kelteranlage und sollte auch Feuerwehr und Jugend künftig ein Zuhause bieten. Da für den Umbau jedoch mehr als 300 000 Euro erforderlich wären, sucht die Gemeinde nach einer anderen Lösung. Zumal die Jugend vorerst versorgt ist. Der Immerter Nachwuchs kam in einem Gartenhäuschen unter, in dem sich die Jugendlichen momentan pudelwohl fühlen. Sollten Um- und Anbau des Bürgerhauses günstiger kommen, wäre das Bauernhaus-Projekt wohl vom Tisch. Dazu Weinig: "Dann müssten wir sehen, was wir mit dem anderen Gebäude machen." Derzeit halten sich die Ausgaben aber noch in Grenzen. Für den Posten "Planungskosten Gemeindehaus" stehen im Vermögenshaushalt der Gemeinde, der sich auf 118 000 Euro summiert, 5000 Euro bereit. Der größere Betrag, 75 000 Euro, fließt wie in den Vorjahren in den Ausbau der Innerortsstraßen. Einschließlich Entwässerung und Beleuchtung wurden in der Gemeinde dafür insgesamt 1,1 Millionen Euro investiert.Schulden halten sich in Grenzen

Trotz dieser enormen Leistung, an der die Gemeinde einen Anteil von rund 75 000 Euro hat, hält sich der Schuldenstand in Grenzen. Denn von derzeit 207 000 Euro entfallen 90 000 auf die Vorfinanzierung von Projekten. Die Kreditaufnahme beläuft sich auf 29 000 Euro. Unabhängig davon verfügt die Gemeinde zum Januar 2005 über Rücklagen aus Spenden und Jagdpacht von 26 000 Euro, die jedoch für bestimmte Zwecke zur Verfügung stehen. Des Defizit im Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 20 000 Euro - bei 99 000 Euro Einnahmen und 119 000 Euro Ausgaben. Ein kleines Zubrot steht der Gemeinde möglicherweise dank der hergerichteten Kelteranlage in Aussicht. Denn obwohl diese Anlage laut Weinig "noch mit Muskelkraft" zu bedienen ist, bekundeten auch Nicht-Immerter Interesse an der Nutzung der seit 2004 öffentlich zugänglichen Kelter. Die dafür zu zahlende Gebühr beträgt pro Zentner 50 Cent, mindestens jedoch fünf Euro. Erfreulich ist auch das Engagement der Jugend. Erlöse aus Wiesengaudi oder Hexennacht kamen laut Ortsbürgermeister Weinig sowohl dem Spielplatz als auch einem Bolzplatz zugute und waren auch bei der Einrichtung des neuen Domizils hilfreich.

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