Investitionen in die Zukunft

THALFANG. (urs) Trotz sinkender Einnahmen und 600 000 Euro Defizit lässt sich die Gemeinde von ihrem Ziel, verbesserte Infrastruktur auch für Neubürger zu schaffen, nicht abbringen und schultert beachtliche 1,35 Millionen Euro Investitionen.

Die Zeichen der Zeit sind in Thalfang erkannt. Mit kräftigen Investitionen in die Infrastruktur macht sich die Gemeinde fit für die Zukunft. Laut Ortsbürgermeister Franz-Josef Gasper gilt es dabei mehrere Ziele gleichzeitig zu verfolgen, um sich gegenüber "Mitbewerbern", sprich anderen Gemeinden, zu qualifizieren. Den Ort "auch für Neubürger attraktiv machen und Arbeitsplätze schaffen und vorhalten" sei nur mit der Steigerung von "Wohnqualität und Freizeitwert" erfolgversprechend. Die Weichen dafür sind in der Gemeinde nicht nur dank Investitionen des "Zweckverbands der zwölf Gemeinden" in Kindergarten, Wald und Friedhof gestellt. Im November setzten auch die Spatenstiche für das Neubaugebiet "In den Mühlenfeldern" und die Erweiterung des Gewerbegebietes "Vorwald" Zeichen. Die Projekte machen zusammen mit 530 000 Euro für Grundstückserwerb und Beitragszahlungen für Gemeindeflächen den Großteil des Vermögenshaushalts aus. Wohngebiete und Erlebnis-Spielplatz

Von den insgesamt 1,35 Millionen Euro im Jahr 2005 fließen 270 000 in neue Wohnbau- und 380 000 in Gewerbe-Flächen. Daneben erscheinen 23 000 Euro für einen naturnahen Erlebnis-Spielplatz im Wohngebiet "Rübenfelder II" geradezu bescheiden, obwohl dieses Angebot nicht unerheblich zur Steigerung der Wohnqualität beitragen dürfte. Etwas gedulden müssen sich dagegen diejenigen, die auf die Generalsanierung des Sportplatzes warten. Das Projekt mit einem Volumen von 250 000 Euro ist im Investitionsplan erst für 2006 ins Auge gefasst. Trotz aller Aktivitäten werden sich die Schulden der Gemeinde nicht nach oben schrauben. Zu den aktuell 1,72 Millionen Euro kommen zwar Kredite von 763 000 hinzu, doch diese sind bis auf gut 40 000 für kurzfristige Vorfinanzierungen erforderlich. Darüber hinaus räumen 313 000 Euro an "Verpflichtungsermächtigungen" (für künftige Haushaltsjahre ausdrücklich genehmigte Verbindlichkeiten) der Gemeinde gewisse zeitliche Flexibilität bei ihren Investitionen ein. Harter Brocken

Ein harter Brocken für Thalfang ist, dass in dem Defizit von 608 000 Euro allein 360 000 Euro aus dem Jahr 2003 enthalten sind. Die beachtliche Höhe dieser Altlast resultiert daraus, dass die Bedarfszuweisungen des Landes um einiges geringer ausfielen, als zu erwarten gewesen war. "Wenn hier nicht gravierend etwas passiert, sind wir bald pleite", appellierte Werner Breit (FDP) in Richtung Landes- und Bundespolitik. Einbußen bei der Gewerbesteuer - 2004 flossen fast 90 000 Euro weniger als veranschlagt - belasten die Gemeinde-Finanzen zusätzlich. Das sei kaum mehr zu kalkulieren, kritisierte Gasper die enormen Schwankungen. Für 2005 geht der Haushalt daher nur mehr von 150 000 Euro Gewerbesteuer aus statt 210 000 Euro im Jahr 2003. Als katastrophal bezeichnete Gasper die ständig rückläufigen Gesamteinnahmen des Verwaltungshaushalts. Die 1,83 Millionen Euro im Jahr 2003 sind 2005 auf 1,27 geschrumpft und reichen für 1,88 Millionen Euro Ausgaben nicht aus. Eine Chance für neue Einnahmen und sinkende Kosten sieht Roland Sommerfeld (SPD) in regenerativen Energien. Vorerst sei da jedoch mit Änderungen nicht zu rechnen, mahnte CDU-Fraktionssprecher Martin Marmitt Handlungsbedarf bei übergeordneten Stellen an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort