Junge Musik an die Mosel bringen
Bernkastel-Kues · Die Güterhalle in Bernkastel-Kues soll zur Spielstätte von Clubkonzerten werden. Ein saarländischer Veranstalter hat bereits konkrete Pläne. Unter anderem sollen Philipp Poisel und die Rock-Piloten auftreten. Die Verhandlungen mit der Stadt laufen derzeit.
Bernkastel-Kues. "Hier fehlt ein bisschen was", sagt Kevin Karrenbauer mit Blick auf die Bernkastel-Kueser Musikszene. Der 26-jährige Saarländer hat nämlich Pläne für die Mosel. Er möchte in der Güterhalle in Bernkastel-Kues eine Konzertreihe starten.
"Der Titel der Reihe soll ,Dein Wohnzimmer ist mein Wohnzimmer' sein. Wir wollen namhafte Künstler und Coverbands buchen, die in einer Clubatmosphäre auftreten", sagt Karrenbauer. Dazu will er die Güterhalle, die bis zu 350 Gäste fasst, auch entsprechend dekorieren.
Sobald alle Verhandlungen unter Dach und Fach sind, sollen in den nächsten Monaten Philipp Poisel und die Rockpiloten auftreten. "Es folgen aber weitere Bands, darunter auch Stars aus ,The Voice of Germany'", verspricht der 26-Jährige.
Der erste Termin steht schon fest: Am 5. März kommen die Rockpiloten, eine regionale Coverband. "Es wird nicht nur regionale Musik geben, sondern auch regionales Bier," sagt Karrenbauer. Denn es sei geplant, dort Bier aus dem Cueser Brauhaus zu verkaufen.
Wie kommt nun ein Saarländer an die Mosel, um Musik zu machen?
Kevin Karrenbauer legt schon seit zehn Jahren auf. Das fing schon zu Schulzeiten an, erinnert er sich. Auch die Zeit im Musikverein sei wichtig gewesen. Da habe er Schlagzeug und weitere Instrumente gelernt.
"Aber Angestellter wollte ich nicht werden. Das ist nicht mein Ding. Mein Vater hat mich dann unterstützt, damit ich mich selbstständig machen kann". Seit acht Jahren sei er nun im Geschäft. "Ich habe eine Ausbildung als Veranstaltungstechniker und als Kaufmann in der Garage in Saarbrücken gemacht", erzählt er. Seine Einsätze als DJ führten ihn daraufhin nach Luxemburg, Trier und auch an die Mosel, wo er bereits einzelne Konzerte und Parties veranstaltet hatte. Dabei reifte der Entschluss, in Bernkastel-Kues eine Konzertreihe mit unplugged-Konzerten zu etablieren.
"Die Leute gehen heute nicht mehr in die Großraumdiscos. Die Zeiten sind vorbei. Man trifft sich eher bei kleineren Events und Konzerten, weil es persönlicher ist", findet Karrenbauer.
Zwölf Künstler habe er inzwischen angefragt. Geplant sind zwei Konzerte pro Monat, die Verhandlungen mit der Stadt laufen derzeit.
Hermann Lewen, Geschäftsführer der Kultur und Kur GmbH in Bernkastel-Kues, begrüßt das Engagement: "Wir sehen gerne hier in Bernkastel-Kues Initiativen, die von jungen Leuten ausgehen.
Es ist ja gut, wenn junge Leute was für junge Leute bieten. Aber es ist auch ein schwieriges Geschäft geworden." Dabei sei es wichtig, den Qualitätsstandard von Bernkastel-Kues zu halten.
