Kartoffelmarmelade und Königskerzenlikör

Erbeskopf · Erbeskopf Im ersten Stock des Hunsrückhauses spinnt jemand rum. Und das mit großer Leidenschaft: Eva Wagner stellt Wolle her und strickt allerlei Nützliches und Wärmendes aus dem edlen Material, das sie unter anderem ihren vier Kaschmirziegen mit den Namen Boerne, Thiel, Alberich und Wilsberg "abringt", wie sie schmunzelnd sagt.

Kartoffelmarmelade und Königskerzenlikör
Foto: Barbara Gollan
Kartoffelmarmelade und Königskerzenlikör
Foto: Barbara Gollan
Kartoffelmarmelade und Königskerzenlikör
Foto: Barbara Gollan


Sie nutzt den Tag um auch mal länger am Stück am Spinnrad zu sitzen, der Umsatz ist heute zweitrangig. "Ob es gut läuft hängt vom Wetter ab, wir werden sehen" sinniert sie.
Auch Ranger Dirk Paul lässt sich überraschen, wie viele Leute ihn nachher bei seiner Wildwanderung begleiten werden. Er ist gern beim Schlemmermarkt dabei, macht dieser doch auf das Hunsrückhaus aufmerksam: "Das ist wichtig, dass die Leute uns so kennenlernen können. Wir würden uns aufs Jahr gesehen über mehr Besucher freuen." Heute kann er jedenfalls nicht klagen, ab Mittag füllt sich der Platz vor dem Hunsrückhaus zusehends. Das freut auch Ausstellerin Elisabeth Loth aus Weiperath, die selbst gemachte Marmeladen, Brotaufstriche und Liköre anbietet. Sie experimentiert gerne und präsentiert in diesem Jahr als Highlights Kartoffelmarmelade und Königskerzen-Brotaufstrich und -likör. Der Hobbyköchin ist der Erhalt alter Einmachtechniken und die Kunst des Selber-Herstellens eine Herzensangelegenheit. Die 30 Aussteller geben alles, um die Besucher zu verköstigen und zu unterhalten.
Die "Alten Kameraden" von der Hilscheider Feuerwehr kommen beim Pressen von frischem Apfelsaft zwar ganz schön ins Schwitzen, aber sie haben trotzdem jede Menge Spaß. Viel Arbeit auch schon im Vorfeld, aber alle Mühen wert ist es für sie dem 100 Jahre alten Kelter pro Ladung circa 150 Liter naturreinen Apfelsaft abzupressen. Der Erlös des Verkaufs wandert in die Vereinskasse.
Neben den kulinarischen Angeboten von Herzhaft bis Süß und den handwerklichen Exponaten von Hüten über Holzarbeiten bis Schmuck, Ponyreiten für die Kleinen und musikalischer Unterhaltung gab es auch interessante Informationen. Zum einen im Hunsrückhaus selbst mit der aktuellen Ausstellung als auch vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz, der mit zwei Infoständen vertreten ist. Albert Steinmeyer, Obmann für Natur-, Umweltschutz und Landschaftspflege, präsentierte in seinem Wildmobil zahlreiche Wildtierpräparate, um auf die Vielfalt der heimischen Waldfauna aufmerksam zu machen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe Werner Ruppenthal sieht den Markt als Chance, die Menschen zu sensibilisieren: "Wald und Wild gemeinsam bilden die Natur. Der Mensch muss beides kennen, um richtig damit umgehen zu können".

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