Kindheit im Dritten Reich: Schülertheater bewegt Zuschauer

Morbach · Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) Morbach haben sich mit einem Theaterprojekt dem Thema "Kindheit in Nazi-Deutschland" angenähert. Die erarbeiteten Film- und Theaterszenen begeisterten das Publikum.

 Der Kofferinhalt wird zum Lebensinhalt: Schüler der IGS Morbach beschäftigen sich in einem Theaterstück mit dem Thema „Kindheit in Nazi-Deutschland“.Foto: IGS Morbach

Der Kofferinhalt wird zum Lebensinhalt: Schüler der IGS Morbach beschäftigen sich in einem Theaterstück mit dem Thema „Kindheit in Nazi-Deutschland“.Foto: IGS Morbach

Morbach. Statt Eintrittskarten haben die Besucher der Aufführung an der IGS Wäscheklammern in zwei verschiedenen Farben erhalten, die sie an der linken Seite gut sichtbar befestigen sollen. Vor der Aufführung nutzten sie die Zeit, die Ausstellung im Foyer zu betrachten. Dort sind alte Koffer aufgebaut, darin: Kleider, eine Puppe, eine Kinderzeichnung. Die Schüler haben außerdem eine persönlich gehaltene Buchvorstellung und einen Brief an die Buchfigur, die sie später verkörpern werden, hineingelegt.
Dann wurden die Zuschauer nach der Farbe ihrer Wäscheklammer sortiert. Das Gefühl, von den Personen, mit denen man gekommen ist, getrennt zu sein, löste bei vielen ein ungutes Gefühl aus, obwohl die Trennung nur wenige Minuten dauerte. Dies war von den Schülern beabsichtigt.
Im Zuschauerraum wurden dann Kurzfilme zu den Büchern gezeigt, in denen die Zuschauer die Protagonisten kennenlernten.
Anschließend präsentierten die Schüler in kleinen Szenen, was ihre Figuren motiviert und bewegt. Hier bestand für jeden die Gelegenheit, sich damit auseinanderzusetzen, was es bedeutet auf der Flucht zu sein und im Krieg aufzuwachsen. Der Koffer wurde dabei zur wichtigen Requisite und viele Fragen drehten sich darum: Was nehme ich mit? Was ist mir wichtig? Was macht mich aus?
Leonie Marx beeindruckte die Lebensfreude, die ihre Figur Hana trotz des Schicksals ausstrahlt und Anna-Lena Fetzer hat in Anne Frank ein Mädchen gefunden, dass in ihren Gedanken ihr selbst irgendwie ähnlich ist. Jenny Rudel hingegen erklärt ihrer Figur: "Manchmal, wenn ich deine Rolle schlüpfe, fällt es mir schwer, da ich eigentlich eine recht ruhige Person bin, aber ich freue mich über deine freche, naive und kindlich Art."
Am Dienstag, 8. Juli, beim Schülertheaterfestival am Trierer Theater werden die Morbacher ihre Szenen noch einmal zeigen, weitere Aufführungen zum Beispiel in Thalfang oder Wittlich sind in Planung. red

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