Das gute Essen und die vielen Mitbringsel, mit denen ich unser Häuschen wunderhübsch verschönern könnte. Allein der Gedanke daran zauberte mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Das ist mir dann schnell vergangen, als ich Hermann davon berichtet habe. Der schaute mich erst an wie ein Kamel, lächelte dann - und fing an, zu erzählen. Er würde unheimlich gerne mit mir nach Marokko reisen, auch mit einem leeren Koffer, den ich für den ganzen Deko-Kram brauchen würde. Ich schwebte im siebten Himmel. Noch. Allerdings, so fuhr er fort, glaube er, dass ER diesen leeren Koffer gut gefüllt wieder mit nach Hause nehmen könne, während ICH in Afrika bleiben würde. Ich wollte gerade anfangen, ihm meine lebenslange Treue und Liebe zu schwören, da erzählte er weiter: "Liss, vielleicht finde ich in Marokko jemanden, der mir ein paar Kamele für Dich bietet." Er habe mal gehört, dass dort bis zu 20 dieser Tiere für eine Frau gezahlt würden. Zwar wären es bei mir wegen meines Alters bestimmt ein paar weniger, aber 13 seien ihm genug. Ich hab' dann die Idee mit der Reise doch noch mal verworfen - natürlich nur aus Rücksicht auf meinen Hermann: Was soll denn der arme Kerl mit 13 Kamelen im Hunsrück?!