Mandala soll nicht sterben

Das Morbacher Kinderhaus Mandala scheint wieder einer sicheren Zukunft entgegenzusehen: Bei einem Treffen der Beteiligten haben sich alle für den Fortbestand des Projekts ausgesprochen.

 Mandala-Leiterin Michaela Schuhmacher (rechts) und Mitarbeiterin Sandra Doll sind erleichtert. Es sieht nicht schlecht aus für das Kinderhaus Mandala, was auch die Eltern des dort betreuten Elias freuen wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mandala-Leiterin Michaela Schuhmacher (rechts) und Mitarbeiterin Sandra Doll sind erleichtert. Es sieht nicht schlecht aus für das Kinderhaus Mandala, was auch die Eltern des dort betreuten Elias freuen wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. Die Finanzierung steht zwar weiterhin auf unsicheren Füßen. Die guten Noten für das Morbacher Kinderhaus Mandala lassen hoffen, dass diese Hürde gemeistert wird. Schließlich ist die Kindertagesstätte, die 2005 als bundesweit viertbeste ausgezeichnet wurde, aktuellen politischen Bestrebungen weit voraus. Denn das Ziel von mehr Flexibilität in der Kinderbetreuung ist dort mit Öffnungszeiten von 7 bis 19 Uhr längst realisiert. Gerade das sei es doch, was Mandala neben der "Qualität der Betreuung" ausmache, bekräftigt Morbachs Bürgermeister Gregor Eibes. Die Kreisverwaltung sieht das offensichtlich nicht anders. Eibes freut sich über die signalisierte Unterstützung. Vor dem Hintergrund eines diskutierten Rechtsanspruchs auf eine Betreuung von Kindern unter drei Jahren wolle der Kreis Rücksprache mit dem Land nehmen, das dem Projekt wohlwollend gegenüber stehen dürfte."Wir können doch so eine Einrichtung nicht sterben lassen", bringt Eibes den gemeinsamen Tenor eines Gesprächs aller Beteiligten auf den Punkt. Gemeinde und Kreis sind sich einig mit dem Träger, der gemeinnützigen Gesellschaft "Lernen und Arbeiten", und der Arge, der Arbeitsgemeinschaft aus Arbeits- und Sozialamt. Deren Leiter hatte angekündigt, dass die Zuschüsse für das Projekt ab September zurückgefahren werden müssten (der TV berichtete). Die Finanzierung der Kinderbetreuung einer Gemeinde sei nicht Aufgabe der Arge, verwies Hans-Georg Simon auf etwaige Beanstandungen des Rechnungshofes. Die übrigen Dienstleistungen, die Mandala vom Bügelservice bis zur Gartenarbeit mit Ein-Euro-Kräften anbietet, sind davon allerdings nicht betroffen.Laut Eibes geht es in erster Linie um die Finanzierung zweier Vollzeitkräfte. Das Ganze hänge nun davon ab, inwieweit Ein-Euro-Kräfte integriert werden könnten. Die Gemeinde bemühe sich, Mandala langfristig in das gemeindliche Betreuungskonzept zu integrieren. "Bis zur Sommerpause klären wir, wie diese Erziehungskräfte finanziert werden können", nennt er ein klares Ziel. In den nächsten Wochen wird Mandala daher auch Thema in den Gremien von Gemeinde und Kreis sein. Im Kinderhaus darf aber schon einmal etwas aufgeatmet werden. "Alle Beteiligten haben gesagt, das Kinderhaus soll erhalten bleiben", freut sich Leiterin Michaela Schuhmacher über das positive Gespräch. Doch vorerst brauche es noch etwas Geduld. Mütter wie Miriam Eck dürfte aber schon das Zwischenergebnis freuen. Bei Arbeitszeiten von teils ab sechs Uhr morgens oder bis in den Abend wäre es ihr ohne das Kinderhaus nicht möglich, Geld zu verdienen.

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