Mangelnde Auslastung: Maschinenbauer entlässt 19 Mitarbeiter

Morbach · Der Morbacher Maschinenbaubetrieb Peiseler baut Arbeitsplätze ab: 19 Mitarbeiter werden gekündigt, sechs sind schon vorher gegangen. Unter den Betroffenen befinden sich zahlreiche ältere Arbeitnehmer.

Morbach. Traurige Gesichter bei den Mitarbeitern der Morbacher Firma Peiseler: Der metallverarbeitende Betrieb entlässt laut Geschäftsführer Lothar Schwarzlose 19 seiner 59 Mitarbeiter. Hintergrund der Kündigungen sei, dass einige Abteilungen nachhaltig nicht ausgelastet seien.
Die verbleibenden Abteilungen im Werk Morbach seien allerdings sehr gut beschäftigt. Um welche Abteilungen es sich jeweils handelt, sagt Schwarzlose nicht. Das Werk in Remscheid, Hauptsitz von Peiseler, laufe deutlich besser: Hier gibt es keine Klage über mangelnde Auslastung.
Betriebsrat und IG Metall beteiligt


Nach TV-Informationen wird vielen Mitarbeitern, die älter als 50 Jahre sind, gekündigt. Davon sollen einige seit mehr als 40 Jahren beim Morbacher Unternehmen beschäftigt sein. Als Auswahlkriterium für die Entlassungen gibt Schwarzlose "Zwänge einer ordnungsgemäßen Sozialauswahl" an. Allerdings sei bei keinem Mitarbeiter das Alter oder die Betriebszugehörigkeit der Grund für eine Kündigung gewesen, sagt der Geschäftsführer.
Die Kündigungen würden größtenteils zum 1. Oktsober ausgesprochen, dann beginne bei den Mitarbeitern die individuelle Kündigungsfrist. Alle Mitarbeiter hätten die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die bis Ende September 2013 laufen soll, sagt Geschäftsführer Schwarzlose. Den verbleibenden Mitarbeitern im Werk Morbach hat Geschäftsführer Schwarzlose nach eigenen Angaben eine zweijährige Beschäftigungszusage gegeben. Bei allen Verhandlungen seien der Betriebsrat und ein Vertreter der IG Metall beteiligt gewesen.
Roland Wölfel von der IG Metall sagt, dass zusätzlich zu den Entlassenen einige Mitarbeiter bereits von sich aus eine neue Stelle gesucht hätten, so dass Peiseler in Morbach insgesamt 25 Arbeitsplätze abbaue. Wölfel spricht von "schwierigen Verhandlungen", ohne das genauer auszuführen. Peiseler rechne 2013 mit einem weiteren Auftragsrückgang, da einige Firmen die Produkte, die das Unternehmen herstelle, inzwischen selbst fertigen würden. Zudem habe Peiseler einige Maschinen nach Remscheid verlagert. Wölfel: "Das sind unternehmerische Entscheidungen, auf die wir keinen Einfluss haben. Wir können nur drauf drängen, dass gesetzliche Dinge eingehalten werden." Die entlassenen Mitarbeiter erhielten in der Transfergesellschaft 80 Prozent ihrer letzten Nettolöhne. "Wir versuchen, die Mitarbeiter so in andere Jobs zu bringen."
2009 hatte Peiseler in Morbach noch 650 000 Euro in eine neue Halle mit Maschinenpark investiert. Schwarzlose sagt, dass gerade wegen des Werkausbaus alles daran gesetzt werde, Arbeitsplätze zu sichern und mittelfristig auszubauen. Weder Sven Wedertz, Vorsitzender des Betriebsrats, noch einer der betroffenen Mitarbeiter wollte sich gegenüber dem TV zur Si´tuation äußern.Extra

Das Unternehmen Peiseler wurde 1819 in Remscheid als Feilenbaubetrieb gegründet. Das Morbacher Werk besteht seit 1967. Der Sondermaschinenbauer ist ein führender Hersteller von Positionier- und Teilgeräten. Zu den Kunden von Peiseler gehören Unternehmen aus den Industriezweigen Automotiv, Präzisionsfertigung, Energie, Medizintechnik, Luftfahrt, Formenbau und Werkzeugfertigung. cst

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