Mit oder ohne Riesling-Gen

Zeitungsleute müssen ja nicht immer einer Meinung sein. Das sehe ich meist ganz entspannt. Aber nicht, wenn's um unsere Ehre als Hunsrücker geht. Da schreibt doch ein Kollege von der Mosel in seiner Rubrik "Auslese" von seinen Erfahrungen bei einem Hunsrücker Gastronomen, der kein "ausgewiesener Weinfachmann" sei und deshalb einen Tropfen mit wenig Aroma angeboten hatte, der nur noch "matt und dumpf" schmeckte.

Ganz so, als ob uns Hunsrückern ein Riesling-Gen fehlen würde. Doch man kann offenbar an der Mosel Ähnliches erleben. Das schrieben mir jedenfalls zwei "leidenschaftliche Weinliebhaber und bekennende Hunsrücker" aus Thalfang. Sie verbrachten ein Wochenende gemeinsam mit Pfälzern und Saarländern an der Mosel anlässlich der Tage der offenen Weinkeller und wollten die Freunde an ihrer Begeisterung für den Moselriesling teilhaben lassen. Das Wochenende war aus Sicht der Märker ein "Reinfall". Die Weine seien bis auf zwei Ausnahmen "einfach nur schlecht" gewesen: alt, sauer und sogenannte "Drei-Männer-Weine". Ihr wisst nicht, was das ist? Ganz einfach: "Einer hält fest, einer schüttet den Wein ein, und einer muss ihn trinken!" Was lernen wir daraus? Gute wie schlechte Weine bekommt man nicht nur im Hunsrück. Und die Menschen "vom Gebirge", wie es der Kollege formulierte, können mehr Ahnung von Wein haben, als sich das mancher Moselaner vorstellen kann, meint Eure PS: Ich freue mich riesig über Post. Wer Lust hat, mir zu schreiben, hier noch mal meine E-Mail-Adresse: liss@volksfreund.de.

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