Neues Domizil für Jugendliche in Hilscheid

Nach langem Warten gibt es in Hilscheid endlich einen Jugendraum. Dort ist das Interesse der Jugendlichen an den eigenen vier Wänden groß. In den anderen Orten der Verbandsgemeinde Thalfang werden die Räume ganz unterschiedlich genutzt.

 Die Jungen und Mädchen aus Hilscheid richten den neuen Jugendraum ein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Jungen und Mädchen aus Hilscheid richten den neuen Jugendraum ein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Thalfang. Die Jugendlichen in Hilscheid haben es geschafft. Seit wenigen Tagen können sie ihren Jugendraum nutzen. Ortsbürgermeister Detlef Haink erwartet eine rege Nutzung. Zu einer Versammlung seien kürzlich fast 20 Jugendliche erschienen.

Der Nachwuchs habe nicht nur beim Einrichten mit angepackt, sondern auch beim Mauern, Decke abhängen, Fliesen legen und Streichen. Beim abschließenden Großreinemachen waren zehn Jugendliche dabei. "Uns hat der Jugendraum schon gefehlt", sagt die zwölfjährige Lorena Bremer. Sie spielt dort Karten oder schaut sich Filme an. Nils Arend (11) freut sich gerade bei den jetzigen Temperaturen auf den Jugendraum. "Da können wir Pizza machen und reden." In Burtscheid ist das noch Zukunftsmusik. Das Jugenddomizil wird aber derzeit im Zuge des Gemeindehausumbaus ausgebaut.

Ein ähnliches Interesse an Jugendräumen ist längst nicht in allen Orten festzustellen. Aktive Jugendarbeit gibt es derzeit in Malborn. Dort gibt es zwei Treffpunkte, einen im Pfarrhaus und einen in der Steinkopfhalle, wo sich die Jugendgruppe "Malborn 2001" trifft. 15 bis 20 Jugendliche nutzen meist alle zwei Wochen die Treffen des Vereins. Das Angebot im Pfarrhaus wird laut Pastoralreferent Martin Backes eher unregelmäßig genutzt. Das gelte auch für den katholischen Jugendraum in Thalfang. Daneben gibt es im Ort Räume der evangelischen Kirche, die laut Pfarrer Winfrid Krause gut besucht werden.

Für 14- bis 16-Jährige gebe es den Jugendtreff des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM), für Jüngere die Jungschar. Den Ansprüchen zweier Altersgruppen wird auch in Horath Rechnung getragen, wo sich im Pfarrhaus zwei feste Gruppen regelmäßig treffen. Mangels Nachfrage verwaist sind Jugendräume in Deuselbach und in Gielert. Ähnlich sieht es in Heidenburg aus, wo kirchlicher Jugendraum, Grillhütte oder Sportlerheim nur für Feten gefragt sind. Ortsbürgermeister Dietmar Jäger spricht von einer "bedarfsorientierten" Nachfrage. "Das ist wohl die neue Richtung, auf die wir uns einstellen müssen", sagt er und sieht den Wandel positiv.

Einer der Gründe für die Veränderungen liegt laut Martin Backes im Ganztagsunterricht, der bei den Schülern immer mehr Raum einnehme.

Extra Weitere Orte: Mehr oder weniger rege genutzt werden Jugendräume in Berglicht, Breit, Talling, Schönberg, Neunkirchen sowie ein Provisorium in Immert, eine Gartenlaube. Die dortige Jugend muss sich bis zum Umbau des Bürgerhauses gedulden. In Berglicht teilt sich der Nachwuchs den Raum mit Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis, der ihn auch als Besprechungsraum nutzt. In Breit steht der Jugend täglich ein Raum im Bürgerhaus offen, was rund zehn Jugendliche nutzen. Keinen Jugendraum gibt es momentan in Etgert, Merschbach und Rorodt sowie in Büdlich, Gräfendhron und Lückenburg und im Ortsteil Bäsch. In Dhronecken sprach sich der Gemeinderat hingegen kürzlich dafür aus, ein solches Angebot zu schaffen. Auch der Ortsbeirat Thiergarten würde gern einen Raum einrichten. "Wir wissen nicht, wo wir einen herzaubern sollen", bedauert Ortsvorsteher Klaus-Dieter Lauer. (urs)

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