Oma und Enkel für Gesundheit begeistern

Morbach-Haag · Mehrere Aktionen sollen die Morbacher, vom Kind bis zum Senior, für das Thema Gesundheit begeistern. Die Gemeindeverwaltung hat in Kooperation mit der AOK ein Dreijahres-Projekt entwickelt.

 Morbach will Kinder, Senioren und Unternehmen für das Thema Gesundheit begeistern. Quelle: obs/BKK MOBIL OIL/©Thinkstock

Morbach will Kinder, Senioren und Unternehmen für das Thema Gesundheit begeistern. Quelle: obs/BKK MOBIL OIL/©Thinkstock

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Morbach-Haag. In einer kleinen Schule startet ein großes Projekt: Projektauftakt für die auf drei Jahre terminierte Aktion "Gesundes Morbach" ist nämlich in der Grundschule in Morbach-Haag. "Damit wollen wir etwas Aufmerksamkeit in die Schule bringen", sagt Bürgermeister Andreas Hackethal. Mit 29 Schülern und drei Lehrpersonen ist sie die kleinste der drei Morbacher Grundschulen.
Busverbindung verbessert


Aber dieser Standort soll nachhaltig gestärkt werden, so Hackethal. Derzeit laufe eine Umfrage für flexible Ganztagsbetreuung. "Das könnte dann ein attraktives Angebot als Alternative zur verpflichtenden Ganztagsschule in Morbach werden", sagt Hackethal. Vor kurzem wurde auch die Busverbindung durch Anbindungen an Heinzerath, Elzerath und Merscheid verbessert.
Als flexibel zu betreibende Ganztagsgrundschule muss natürlich auch die Versorgung mit einem Mittagstisch gewährleistet sein, wozu eine Kooperation mit der Kita in Merscheid geplant ist. "Und da setzt auch die Auftakt-Veranstaltung Gesundes Morbach ein", sagt Schulleiterin Monika Fell. Denn zum Tag der Offenen Tür am Freitag, 15. April, ab 14 Uhr in der Grundschule Haag-Merscheid werden Kindergarten- und Grundschulkinder sowie deren Familien und Interessierte eingeladen, sagt Fell.
Was geboten wird? "Wir haben Aktionsstände rund um die Themen Bewegung und Ernährung, eine Ergebnispräsentation der Projektwoche der Grundschule und Mitmach-Aktionen", sagt die Schulleiterin. Kinder können als "Luftdetektive", "Sinnesforscher" oder "Wasserdetektive" auf Erkundungstour gehen. Auch für gesunde Ernährung ist an diesem Tag gesorgt. Es gibt vegetarische Powerburger, Hamburger, Obst und Rohkost ebenso wie Saft, Kaffee und Kuchen oder Waffeln.
Den Bereich "Bewegung und Ernährung" betreut Hanna Berg von der AOK, die vor kurzem das Projekt "Gesundes Morbach" in der Sitzung des Gemeinderats vorgestellt hat. Über die Laufzeit von drei Jahren sollen dabei vier Zielgruppen über gesunde Ernährung aufgeklärt werden, so Berg: Kindergärten, Grundschulen, Senioren und Arbeitnehmer und Unternehmen.
In den Kindergärten liegen die Schwerpunkte auf den Bereichen Ernährung, Bewegung, seelisches Wohlbefinden, Elternteilhabe und Erziehergesundheit. Gesundheitsfördernde Maßnahmen sollen dabei nach Möglichkeit in den Alltag integriert werden.
Ähnliche Aktionen sind in den Grundschulen geplant, wo spezielle Gesundheitsklassen eingerichtet werden sollen.
In den Morbacher Unternehmen wird "betriebliches Gesundheitsmanagement" angeboten. "Wir haben in Morbach unterschiedlich große Betriebe. Da wollen wir auf die Bedürfnisse der einzelnen Firmen eingehen. Bei großen Betrieben kann man zum Beispiel eine anonyme Analyse machen, welche Erkrankungen hauptsächlich auftreten. Bei mehrheitlich Rückenproblemen könnte man daraufhin Rückenschul-Kurse anbieten." Für kleinere Betriebe gibt es Infoveranstaltungen. "Das könnte man über den Gewerbeverein organisieren", sagt Hanna Berg.
Bessere Betreuung für Senioren


Bei den Senioren sollen die Betreuungsmöglichkeiten geprüft werden. "Da geht es auch um soziale Vereinsamung bei Alleinstehenden und mögliche Essensangebote", sagt Berg. Das soll durch Gesprächsrunden mit ansässigen Pflegediensten ergänzt werden, um langfristig weitere Betreuung für Senioren anzubieten.
Für Bürgermeister Andreas Hackethal ist das vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ein sinnvolles Komplettprogramm: "Gesundheit bleibt ein wichtiges Thema in der Einheitsgemeinde, auch um deren Attraktivität für die Zukunft zu steigern."Extra

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bringen 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 17 Jahren zu viele Kilos auf die Waage. Davon sind 8,7 Prozent übergewichtig. Fettleibigkeit (Adipositas) liegt bei 6,3 Prozent vor. Die Ursachen sind zu fettes und kalorienreiches Essen in Verbindung mit zu wenig Bewegung. Viele Kinder starten so mit einer schweren Hypothek ins Erwachsenenalter. Denn für dicke Kinder besteht ein erhöhtes Risiko, später übergewichtig zu bleiben. Und damit steigt das langfristige Gesundheitsrisiko. Viele Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Gelenkprobleme oder Herzkrankheiten werden durch Übergewicht begünstigt. Bei vielen übergewichtigen Kindern beginnen die Gesundheitsprobleme schon heute. Dazu zählen erhöhter Blutdruck, ein gestörter Fettstoffwechsel, Rücken- und Bandscheibenprobleme und sogar der als "typische Alterskrankheit" bezeichnete Diabetes mellitus Typ 2. Ganz zu schweigen von den psychischen Belastungen, unter denen übergewichtige Kinder oft leiden. Quelle: AOK

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