Planungen für die Zeit danach

IDAR-OBERSTEIN. (jst) Die Zukunft der Straßburg-Kaserne in Algenrodt ist ungewiss. Allerdings werden bereits viele Überlegungen, was mit dem Areal in der Zeit nach den Amerikanern passieren soll, angestrengt.

 Wer die aktuellen Renovierungsarbeiten an einigen Housings in der Straßburg-Kaserne sieht, kann kaum glauben, dass ein Abzug der Amerikaner in naher Zukunft bevorsteht. Allerdings rechnen viele damit, dass die Kaserne bereits in zwei Jahren leer stehen könnte. Foto: Hosser

Wer die aktuellen Renovierungsarbeiten an einigen Housings in der Straßburg-Kaserne sieht, kann kaum glauben, dass ein Abzug der Amerikaner in naher Zukunft bevorsteht. Allerdings rechnen viele damit, dass die Kaserne bereits in zwei Jahren leer stehen könnte. Foto: Hosser

Wird auf dem Gelände der Straßburg-Kaserne schon bald ein Gewerbe- und Wohngebiet entstehen? Oberbürgermeister Hans Jürgen Machwirth stellte auf einer Veranstaltung der Interessengemeinschaft Algenrodt die bisherigen Überlegungen zu einer nachmiiltärischen Nutzung des Areals vor. "Wir werden auf jeden Fall externe Experten zu Rate ziehen", machte der OB deutlich und verwies auf die positiven Erfahrungen bei der Umgestaltung des US-Depots Nahbollenbach.Teil der Kaserne soll abgerissen werden

Nach dem bisherigen Stand der Überlegungen, so erläuterte Machwirth, werde man den Bereich mit den Kasernengebäuden in ein Gewerbegebiet umwandeln, wobei hier allerdings nicht an neue Handelsansiedlungen gedacht sei, sondern vor allem an bereits ortsansässige Firmen, die sich vergrößern wollen. Wie in Nahbollenbach solle man auch bei dem wesentlich kleineren Gelände in Algenrodt versuchen, die Kosten der Entwicklung aus den Verkaufserlösen für die Flächen zu finanzieren. Das Wohngebiet, so Machwirth weiter, solle auch künftig diese Nutzung behalten. Einige der Housings, die teilweise attraktive Wohnungen enthielten und aufwändig renoviert wurden oder werden, sollen dabei stehen bleiben. Einige der Wohngebäude sollten aber abgerissen und an deren Stelle Neubaugebiete ausgewiesen werden. Der Einwand, man brauche wegen der demografischen Entwicklung keine Bauplätze mehr, sei nicht stichhaltig, da man in Idar-Oberstein häufig die Erfahrung machen müsse, dass finanzkräftige Bürger die Stadt verlassen und außerhalb bauen würden, was erhebliche Steuerausfälle mit sich bringe. Über den Zeitpunkt, wann die Kaserne geräumt wird, gebe es keinerlei konkrete Angaben, sagte Machwirth, Insider würden meist mit einem Zeitpunkt um das Jahr 2008 herum rechnen. Andererseits würden nicht nur die derzeitigen Bauarbeiten an den Housings, sondern auch eine Anfrage nach den Kosten der Umgehungsstraße für die Kaserne, deren Planung bereits in der Schublade verschwunden war, dafür sprechen, dass der Abzug vielleicht doch länger auf sich warten lassen könnte. "Das sind allerdings alles im Moment noch Spekulationen", machte Machwirth klar. Über den möglichen Nutzen des Baus der Umgehungsstraße, die über den Mackenrodter Weg führen soll, gingen die Meinungen bei der Versammlung auseinander. Es bestehe die Notwendigkeit, die Umgehung zu bauen, argumentierte Machwirth, da bei erhöhten Sicherheitsmaßnahmen der Amerikaner eine mögliche Sperrung der jetzigen Straße erfolgen könne und daher die Zufahrt zum Steinkaulenberg geschlossen sei. Unterschiedlicher Meinung war die Versammlung darüber, ob die Straße auch noch beim Abzug der Amerikaner aus der Kaserne sinnvoll ist, wobei sich die Mehrzahl für einen möglichen Bau aussprach, zumal er derzeit noch von den Amerikanern finanziert werden würde. Diskutiert wurde auch die Zukunft des Schießplatzes, der für manche Algenrodter mit einer Lärmbelästigung verbunden ist. Allerdings, so wurde argumentiert, werde der Platz nicht nur von den Amerikanern genutzt, sondern sei auch für die Ausbildung in der Rilchenbergkaserne unverzichtbar.

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