Saisoneröffnung auf Schusters Rappen

Gräfendhron/Merschbach · Zum 19. Mal ist die Saison in einem besonderen Wirtschaftszweig, dem Tourismus in der Urlaubsregion Thalfang am Erbes kopf, mit einer Wanderung eröffnet worden. Diesmal war Gräfendhron Start und Ziel. Das schöne Wetter und die üppige Verpflegung lockten Fußreisende aus nah und fern an.

Gräfendhron/Merschbach. Die Jagdhornbläser aus Thalfang gaben das Startsignal: Ein Stück Heimatgeschichte erwanderten sich die knapp 500 Teilnehmer der 19. Frühlingswanderung, mit der die Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf (Ute) die Tourismussaison eröffnete.
Die Fremdenverkehrsgemeinde Gräfendhron kann bei 150 Einwohnern nicht nur mit einer guten touristischen Infrastruktur aufwarten. Der Name des Dorfes an der Dhron ist auch Geschichte: Am 3. Mai 1255 überschrieb der Vogt von Hunolstein, Nikolaus, seiner Gemahlin Beatrix einen "Hof zu Drogene" als Witwensitz.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, Hans- Dieter Dellwo, erklärte die Bedeutung von Feriengästen für den kleinen Ort: "Auf 2000 Übernachtungen pro Jahr kann der kleine Ort stolz sein."
Lobend äußerte sich der Schirmherr der Wanderung, der örtliche Jagdpächter Thomas Schultheis: "In fast 30 Jahren jagdlicher Betätigung hat sich noch nie ein solch freundschaftliches Verhältnis entwickelt wie hier in Gräfendhron." Nachhaltige Jagd sei ja genauso eine Nutzung der Natur wie das Wandern.
Als bleibendes Geschenk waren sieben Ruhebänke und vier Tische entlang der Wanderstrecke installiert worden, wofür Ortsbürgermeister Hans-Günter Steinmetz im Namen aller künftigen Nutzer dankte. Gespendet hatte sie Mitjagdpächter Otto Franz aus Horath. Wandern macht natürlich hungrig. Am Bürgerhaus in Merschbach, dem Zwischenstopp, gab es ein deftiges Hunsrücker Frühstück aus heimischen Produkten. Am Ziel der neun Kilometer langen Strecke wartete Erbsensuppe mit hausgemachter Wurst und Gulaschsuppe mit Fleisch der Galloway- Rinder auf die hungrigen Gäste. Exemplaren dieser Rasse waren die Wanderer noch kurz zuvor auf einer Weide begegnet.
Mit Lutz Güldenberg wurde der Landvogt wieder lebendig. Seine Aufgabe war diesmal die Gräflichen Freibriefe zu kontrollieren, die zu Speis und Trank berechtigten.
Viel Vorbereitung steckte in der Wanderung. Die Strecke wurde gut präpariert. 60 Helfer, darunter auch die Feuerwehr und das Rote Kreuz, waren im Einsatz. Allein für das Frühstück mussten mehr als 1000 Brote belegt werden. Der Heimat- und Verkehrsverein Horath-Gräfendhron- Merschbach sowie der Bürgerverein Horath hatten alle Hände voll zu tun.
volksfreund.de/video
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Der TV hat sich bei den Wanderern in Thalfang umgehört. Paul Peiffer (73) aus dem saarländischen Güdesweiler sagt: "Ich komme mit einer großen Gruppe seit 15 Jahren zu dieser Wanderung. Der Hunsrück ist immer wieder schön." Diesmal hat er 50 Wanderfreunde mitgebracht. Maritta Welgen (62) aus Bischofsdhron machte zum ersten Mal bei der Frühlingswanderung mit und findet: "Da ist ein Superweg ausgesucht worden, mit tollen Aussichten und prima Wetter." Jürgen Schärf (55) aus Talling staunte: "Der erste Teil des Weges war etwas anspruchsvoll. Die Organisatoren sorgten aber wie immer für eine Super- Verpflegung."

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