Horath. (urs) Im Horather Kindergarten werden schon bald erneut Handwerker anrücken. Nachdem das Haus vor drei Jahren um einen Anbau erweitert wurde (der TV berichtete), muss die Gemeinde nun Vorkehrungen für den Ganztagsbetrieb treffen. Die jährliche Elternumfrage des kirchlichen Trägers, der gemeinnützigen Trierer KiTa GmbH, hat ergeben, dass es Bedarf gibt. Die Gemeinde als Bauträger will dem Rechnung tragen und das Haus entsprechend umbauen.

Der Gemeinderat hat nach Auskunft von Ortsbürgermeister Egon Adams bereits beschlossen, die baulichen Voraussetzungen zu schaffen. In erster Linie seien Änderungen in der Küche wie die Installation eines Handwaschbeckens erforderlich sowie eine separate Personaltoilette. Noch nicht geklärt sei, ob das Mittagessen an Ort und Stelle gekocht oder bestellt werde.

Der Terminplan sehe vor, am ersten März mit dem Angebot von zehn Ganztagsplätzen zu starten. Weitere Plätze einzurichten sei kaum möglich. Denn es müssten ausreichend Ruhemöglichkeiten für die 21 Kinder - im Laufe des Sommers werden es 25 - geschaffen werden. Besonders wichtig ist das für die Kleineren, die jünger sind als drei Jahre. Für sie gibt es vier Plätze im Kindergarten.

Die Investition von voraussichtlich 10 000 Euro hält Adams für mehr als gerechtfertigt: "Der Kindergarten ist ja das Einzige, was wir Familien bieten können." Die Ratsmitglieder räumen ihm daher einen hohen Stellenwert ein.

Kindergartenleiterin Thea Brandscheid weiß die "tatkräftige Unterstützung" zu schätzen. "Wir sind froh, dass der Gemeinderat für uns ein offenes Ohr hat." Die Ganztagsplätze könnten erst dann genutzt werden, wenn die räumlichen und seitens der KiTa GmbH auch die personellen Voraussetzungen geschaffen seien. In welchem Umfang das pädagogische Personal mit derzeit 2,65 Stellen aufgestockt wird, kann sie noch nicht sagen. Fest stehe bisher nur, dass für Essensvor- und -zubereitung eine Hauswirtschaftskraft eingestellt werde.

Sind alle Voraussetzungen geschaffen, wird der Kindergarten von 7.30 bis 16.30 Uhr geöffnet sein. Die bisherige Mittagspause von 12.30 bis 14 Uhr entfällt. Nach Informationen der Leiterin wird eine zweite feste "Abholzeit" um 15 Uhr angeboten. Für Kinder aus Gräfendhron und Merschbach werde wie bisher ein Bus um 16.30 Uhr fahren.

Ihrer Überzeugung nach werden die zehn Ganztagsplätze rasch vergeben sein: "Die Nachfrage der Eltern ist da." Von Vorteil für die Umbauarbeiten sei, dass bereits eine Küche vorhanden sei. Heute werde dort einmal wöchentlich mit den Kindern ein gemeinsames Frühstück zubereitet. Außerdem lasse sich das bisherige Regenbogenzimmer, ein Kuschel- und Rückzugsraum, ohne Aufwand als Schlafraum nutzen. Und gegessen werde an den gleichen Tischen, an denen die Kinder frühstückten.