Service-Bund Mettler stellt Erweiterungspläne vor

In einer ersten Anhörung ist die Öffentlichkeit über die Erweiterungspläne von Service- Bund Mettler informiert worden. Der Lebensmittelgroßhandel im Gewerbegebiet Auf Hambuch denkt weit in die Zukunft. Die Anwohner bangen währenddessen um ihre Lebensqualität und den Wert ihrer Häuser.

 Vor annähernd 50 Zuhörern erklärt Christoph Mettler im Morbacher Rathaus die Expansionspläne.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Vor annähernd 50 Zuhörern erklärt Christoph Mettler im Morbacher Rathaus die Expansionspläne.TV-Foto: Herbert Thormeyer

Morbach. (doth) "Vor einer solchen Planung, wie sie Service-Bund Mettler vorhat, müssen alle Fachbehörden und die Öffentlichkeit beteiligt werden", erklärte der Morbacher Bürgermeister Gregor Eibes vor annähernd 50 Besuchern, die genauer wissen wollten, was sich im Gewerbegebiet Auf Hambuch ändern soll und inwieweit sie davon betroffen sind. "In einem solchen Verfahren geschieht nichts hinter verschlossenen Türen", fügte der Rathauschef hinzu.

Im Namen von 74 Anliegern haben Gisbert und Brigitte Thomas bereits Widerspruch gegen die Erweiterungspläne eingelegt. Ihre Begründung: "Unsere Wohn- und Lebensqualität im Hinblick auf Lärm und Optik würde erheblich beeinträchtigt."

"Bevor man widerspricht, sollte man sich informieren", entgegnet Geschäftsführer Christoph Mettler. Service- Bund Mettler läuft als Lebensmittelgroßhandel so gut, dass eine Erweiterung unumgänglich ist. In zwei bis drei Jahren soll für 2,5 Millionen Euro zwischen der Firmenverwaltung und der Feuerwehr ein 1500 Quadratmeter großes Trockenlager ohne Kühlung mit Tiefgarage gebaut werden.

In zehn bis 15 Jahren ist ein Kühl- und Tiefkühllager mit 2500 Quadratmetern Fläche und einem 5000 Quadratmeter großen LKW-Park- und Wendeplatz in Richtung Wohnbebauung geplant.

"In dieser Branche gibt es nur geringe Gewinnspannen. Unsere Stärke am Markt ist die Schnelligkeit und Größe", erklärte Mettler. Das schließe einen zweiten Standort völlig aus. Die Arbeitsabläufe müssen so optimiert werden, dass keine Sekunde verloren geht: "Die Mitarbeiter sollten die Produkte ohne langes Suchen möglichst in Augenhöhe greifen können."

Planer Günter Beckermann zeigte in Bildmontagen aus Richtung Jahnstraße, Raiffeisenstraße und Ulmenweg, wie die Anlieger das Firmengelände nach dem Ausbau sehen würden. "Die neue Böschung", so Eibes, "könnte bereits vorher aufgeschüttet und ein neuer Grüngürtel angelegt werden. Dann würde die Erweiterung kaum auffallen". Diese neue Böschung würde allerdings auf 50 Meter an die ersten Häuser heranrücken.

Von 80 auf 120 Mitarbeiter



Eine befürchtete Mehrbelastung durch Lärm konnte Mettler entgegentreten: "Die Aggregate werden heute alle in die Halle gebaut. Die hört man draußen nicht mehr." Demgegenüber stehe jedoch eine Aufstockung der Belegschaft von derzeit 80 auf 120 Mitarbeiter.

Bedenken der Anlieger, ihre Immobilien könnten an Wert verlieren, entkräftete Eibes so: "Morbachs Erfolg liegt seit Jahrzehnten im Miteinander von Gewerbe mit vielen Arbeitsplätzen und Wohnen." Der Bürgermeister trat auch Befürchtungen entgegen, Nachbarfirmen von Mettler könnten ebenfalls Expansionspläne hegen: "Das wäre dann Gegenstand eines völlig anderen Verfahrens, in dem alle Bedenken wie bei Mettler geprüft und abgewogen werden müssen."

Bis Ende Januar läuft das Vorverfahren, in dem begründete Bedenken an die Gemeindeverwaltung herangetragen werden können. Die Planungen werden im Ortsbeirat und Gemeinderat öffentlich beraten. Zum daraus resultierenden Planungsentwurf werden erneut die Öffentlichkeit und die Behörden gehört. ExtraServicebund Mettler: Rund 3000 Kunden in der Gastronomie, Hotellerie und Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung in Rheinland- Pfalz, dem Saarland und Luxemburg werden mit 22 LKW bis zu fünfmal pro Woche von Service- Bund Mettler beliefert. Der Morbacher Lebensmittelgroßhändler mit umfangreichem Tiefkühlsortiment beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter. Weitere Informationen gibt es unter www.mettler-servicebund.de (doth)

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