Skurrile Holzobjekte von der Natur geschaffen

Weiperath · Das Hunsrücker Holzmuseum in Weiperath zeigt zum zweiten Mal Objekte des Pfälzer Künstlers Erwin Würth. In der Ausstellung sind Holz-Anormalitäten zu sehen, die der "Baum-Seher" herausgearbeitet hat.

 Michael Pinter und Erwin Würth stehen vor zwei zusammengewachsenen Holzstämmen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Michael Pinter und Erwin Würth stehen vor zwei zusammengewachsenen Holzstämmen. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Weiperath. Pünktlich zu Beginn der neuen Sommersaison hat das Hunsrücker Holzmuseum in Weiperath seine neue Dauerausstellung eröffnet. Bis zum 22. März 2015 sind im ersten Obergeschoss des Museums unter dem Titel "Skulptur-Natur Holzskurrilitäten" zu sehen, die der Holzkünstler Erwin Würth entdeckt und herausgearbeitet hat. Hier sind zwei Bäume miteinander verwachsen, die einem Liebespaar gleichen und deren Äste sich armgleich um den Nachbarstamm legen.
Ein Blick für die Natur


Dort geben gutartige Maserwucherungen einem Baumstamm oder einer Scheibe von einer Akazie oder einem Kirschbaum eine besondere Optik. Eine Douglaskiefer wächst um einen Stein herum, und der Querschnitt einer Eiche gleicht einem Strahlenkranz.
Die einzelnen Objekte tragen bewusst keine Namen, damit die Besucher das sehen können, was sie selber zu sehen glauben, sagt der Künstler. Würth nimmt für seine Skulpturen Bäume, die etwas Besonderes haben. "Mein Talent ist es, den Blick dafür zu haben, was in der Natur steckt", sagt er über sich selbst. Nach fünf Jahren sei jetzt endlich wieder Holz dran als Thema einer Sonderausstellung, sagt Museumschef Michael Pinter.
Bereits zum zweiten Mal haben sich die Initiatoren der Ausstellung für den Pfälzer Baum-Seher entschieden, wie Pinter den Künstler beschreibt. Denn neben dem Blick für außergewöhnliche Merkmale eines Baumes habe Würth die Vorstellung, wie es in dessen Inneren aussieht und wisse bereits, wie er das Objekt freistellen muss. "Die Exponate zeigen den von der Natur geschaffenen Ausdruck ohne einen verändernden Eingriff des Künstlers", sagt Pinter.
Er hat den 60 Besuchern der Vernissage nochmals die Bedeutung der Sonderausstellungen im Holzmuseum verdeutlicht, die trotz aller Arbeit das Zusammengehörigkeits-Gefühl des Museumsteams fördert und eine Aufbruchstimmung erzeugt. Innerhalb einer Woche war "Magie der Heimat" mit Bildern des Morbacher Kirchenmalers Hermann Humpert entfernt und Skulptur Natur aufgebaut worden. Pinter: "Die Sonderausstellungen sind der Höhepunkt unserer Arbeit" cst
Extra

Das Hunsrücker Holzmuseum in Weiperath ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag bis Samstag von 14 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertage von 10.30 Uhr bis 17 Uhr. Montags ist geschlossen. cst

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