Thalfang prüft Doppelgrab-Frage

Werden Doppelgrabstätten auf dem Thalfanger Friedhof wieder zugelassen? Diese Frage ist in der jüngsten Thalfanger Ratssitzung offengeblieben. Mehrheitlich hat sich das Gremium für eine Überprüfung der Situation ausgesprochen.

Thalfang. Die Thalfanger Gemeinderatsmitglieder wollen sich erneut mit der Frage befassen, ob auf dem Thalfanger Friedhof die Bestattung in Doppelgräbern künftig wieder möglich ist. Deshalb beauftragte das Gremium die Thalfanger Verwaltung vor rund 30 Zuhörern, alle Fakten zusammenzutragen. Drei FDP-Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme. Ihnen ging der Beschluss nicht weit genug. Gemeinsam mit SPD, CDU und Thalfanger Freie Liste (TFL) hatte die FDP im Vorfeld für eine erneute Behandlung des Themas plädiert. Die Begründung: Die Situation auf dem Friedhof habe sich wegen der wachsenden Zahl von Urnengräbern geändert. Denn diese brauchen weniger Platz.

Vor fünf Jahren hatte der zuständige Zweckverband der zwölf Gemeinden entschieden, dort aus Platz- und Kostengründen keine Doppelgräber mehr zuzulassen. Gegen den Beschluss hatte es heftige Kritik gegeben.

Eine Bürgerinitiative hatte sich gegründet. Nur der Verband kann die Entscheidung wieder rückgängig machen. Thalfang kann dort allerdings einen entsprechenden Antrag stellen. Neben Thalfang nutzen weitere neun Gemeinden den Friedhof.

Während es SPD, CDU und TFL zunächst bei einer Überprüfung der Sachlage belassen wollten, drängte FDP-Fraktionssprecher Werner Breit auf eine schnelle Korrektur. Ihm lägen die Fakten vor. Derzeit seien 216 Doppelgrabstätten möglich. Breit: "Wir erlauben so viele unterschiedliche Bestattungsformen, warum nicht auch Doppelgräber?"

Dem widersprachen die Vertreter der anderen Fraktionen nicht grundsätzlich. Bettina Brück (SPD) plädierte dafür, den Bürgerwillen zu achten. Stephan Gerhard (CDU) forderte eine "Bedarfsermittlung", Stefan Brück (TFL) warnte vor einer "übereilten Entscheidung". Mit dem Vorgehen des Rats waren die Mitglieder der Bürgerinitiative zufrieden. "Das ist ein erster Schritt", sagte Friedel Hagenburger.

Im Zweckverband der zwölf Gemeinden sind heute elf Gemeinden organisiert. Die zwölfte - Bäsch - ist inzwischen ein Ortsteil von Thalfang. Von den elf Gemeinden hat Deuselbach einen eigenen Friedhof. Ihn nutzen neben Thalfang Burtscheid, Dhronecken, Etgert, Gielert, Hilscheid, Immert, Lückenburg, Rorodt und Talling.

Das Thema steht bereits am Freitag, 19. November, wieder auf der Tagesordnung. Der Bürgerbeauftragte Dieter Burgard lädt Vertreter des Zweckverbands und der Bürgerinitiative zu einem Treffen ein.

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